Am 07.07.2022 um 19:59 schrieb K. Janssen
<janssen.kja(a)online.de>de>:
Daraus kann man (bezogen auf mein Beispiel) entnehmen, dass diese hirnlosen Tierchen sich
nicht „blind“ durch ihr Umfeld bewegen, sondern damit (mittels bioelektrischer
Signalisierung - Wahrnehmung und Auswertung von Potentialschwankungen) interagieren. Was
anderes als Informationsverarbeitung soll denn diese Art der Wechselbeziehung vermögen!?
Auf diese Informationsbildung habe ich mich (implizit) bezogen.
Sollte ich mit dieser Annahme absolut falsch liegen, könnte vielleicht Thomas als Biologe
aushelfen.
Was Roboter anbelangt, bringe ich eher Fachkenntnisse ein und damit sind mir die dem
beschriebenen Saugroboter eingebetteten (embedded) Steuerungs- und Speichermechanismen
nichts Neues. Neu für mich ist die grandios technische Ausführung einer Idee, die sich mit
den Anfängen der Fuzzy-Logic (Wahrscheinlichkeiten als Grundlage für Rechenoperationen im
Ggs. zur Boolschen Logik) bis hin zu modernen Methoden zur „Pattern-Recognition“
(Mustererkennung) als ein Werkzeug zur „Erfassung von Unschärfe“ (den schwarzen Hut im
dunklen Keller finden oder das Topfschlagen-Spiel - heiß/kalt - der Kinder) fortentwickelt
hat.
Hochleistungsrechner (und in Robotern sind erstaunliche Rechenleistungen implementiert)
finden mit den Methoden der KI den „Hut im Keller“ definitiv schneller als Menschen das
üblicherweise vermögen. Und immer geht es dabei um Information und deren Verarbeitung! Das
ist eben auch die Methode, mit der „Natur“ das von Dir benannte Naturgeschehen,
beherrscht:
Alles rauscht, zittert, wackelt, schwankt, wandelt — so wiederholt hin und her bis es
frei kommt bzw. vorbei kommt bzw. weg kommt. Das funktioniert schon biochemisch. Kann es
sein, dass Du mit dem vorurteilenden Blick des Ingenieurs auf das Pantoffeltierchen
schaust? Auf welche Untersuchung beziehst Du Dich mit Deinem obigen Verständnis vom
Paramecium?
Sicher nicht auszuschließen! Dennoch sollte für jeden hier Lesenden klar sein, was ich
außerhalb meines beruflich bedingten Blickwinkels auf dieses Thema zum Ausdruck bringen
will. Alle (vermeintliche) Erkenntnis, alle Annahmen gründen zunächst auf subjektiven
Sichtweisen, abhängig von der eingenommen resp. einzunehmenden Perspektive.
Hi Karl,
die Natur beherrscht keine Methoden, sie evolviert schlicht. Wozu das ganze Brimborium?
Versuch doch einfach mal, Dich zunächst an das Beobachtbare zu halten. Sich bewegende
Moleküle diffundieren in der Luft, bringen in Wasser Pollen in Zufallsbewegungen und in
Paramecien werden Wimpernbewegungen zufällig abgewandelt wiederholt, so dass eine
Fortbewegung die Folge ist. Literarisch, philosophisch und technisch kannst Du natürlich
alles ins natürliche Treiben hineinlegen, um es dann wieder herauslesen zu können. Du
scheinst Dich in allem vornehmlich selbst sehen zu wollen. In der Naturwissenschaft sollte
die mathematisch-experimentelle Neutralität der technischen Nützlichkeit und menschlichen
Werthaftigkeit vorangehen.
IT