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Am 18.06.2024 um 02:03 schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 18.06.2024 um 01:25 schrieb Karl Janssen über
PhilWeb:
Wird das hier nicht langsam nur noch lächerlich - irgendwo angesiedelt zwischen Gott und
Geistern, zwischen Abendandacht ...
moment, moment, einschub:
im rahmen "god is a secure feeling", also limbik, das gefühl von einheit, von
allgeborgenheit, urvertrauen in diese welt und in sich selbst,
kann auch eine "abendandacht" zumindest ein sinnvoller versuch sein, diesem
nachzuspüren, wenigstens für einen kürzeren oder längeren moment,
ehe einen der alltag wieder einholt
nur, man muss/sollte das immer ganz-selbst tun, ganz persönliche "zwiesprache"
mit seinem eigenen inneren halten, und kann es nicht an pfarrers usw deligieren,
"sünden" in beichtstühlen abgeben, "zu kreuzen kriechen wollen",
gemeinsame singsänge abhalten, etc.
der "gott des feeling" ist ein ganz persönlicher und NUR persönlicher
nicht-deligierbarer gott !
Soweit so gut! Selbstsein in Gott gewissermaßen oder auch Einssein mit Gott im Sinne von
„einig sein mit Gott“. Du kennst ja meine Reserviertheit gegenüber einem anthropomorphen
Gottesbild. Denn wo in den Weiten des Kosmos sollte er denn residieren. So sind wir uns
einig geworden über dieses „god is a feeling“ und ich bin davon überzeugt (muss also nicht
daran glauben), dass Menschen eins werden können, aber doch eher im Sinne eines „einig
werden“. Und da kommen die von Dir beschriebenen Kämpfe mit diesem Gott ins Spiel, alleine
schon wegen der Frage der Theodizee.
„Zu Kreuze kriechen“ wird keinem Gott gefallen, sondern eher Gefallen finden an der freien
Entscheidung für ihn. Was wäre denn auch mit dumpfen „Befehlsempfängern“ gewonnen?
Persönlicher, nicht delegierbarer Gott, das ist die Vorstellung aus jüdischer Sicht und
das aus gutem Grund. Doch auch bei dieser Religionsausübung finden Rituale, bzw.
Zusammenkünfte in Synagogen statt. Man sucht die Gemeinsamkeit, als den persönlichen
Glauben des Einzelnen verstärkendes Element. Und so denke ich, bieten sich beide Arten an,
mit diesem Gott in Verbindung zu treten, bzw. in Einklang zu kommen.
Persönlicher Gott im Sinne einer geistigen Verbindung des Menschen mit einer als Gott
bezeichneten Wesenheit, die eben nichts gemein hat mit hergebrachten Vorstellungen eines
Gottes, wie gesagt, als greise Gestalt mit wallendem Gewande allzeit ewig in himmlischen
Gefilden residierend, wo auch immer man diese zu verorten vermag.
Warum nur kommen wir beide immer wieder auf dieses Thema zurück? Womöglich noch solange,
bis wir verstanden haben, um was es sich dabei wirklich dreht.
Für den Moment
KJ