K. Janssen schrieb:
Am 07.07.2022 um 18:51 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb:
na na, "entanglement" (physik) ist etwas gänzlich anderes, als
sich-durchdringende-substanzen, zb farbstoff in wasser, mehl in milch
zum kuchenbacken, usw
Genau besehen ist das zutreffend, denn Quantenverschränkung
(Entanglement) ist vornehmlich ein Phänomen der Nichtlokalität (EPR)
und insoweit nicht auf unmittelbare Wechselwirkung von Materie und
Geist bezogen sondern generell zwischen materiellen Substanzen (im
kleinsten Maßstab betrachtet, also deren Quantensysteme) zu verstehen.
Vielleicht sollte man angesichts der immer noch ungeklärten
Zusammenhänge zwischen Mikro-, Meso- und Makrowelt mit Feynmann
zugeben, dass sie (immer noch) nicht gänzlich verstanden sind.
Ein eher pragmatischer und daher verständlicher Ansatz zum Verständnis
der QM bietet der schon von mir erwähnte Phillip Ball und so auch
diesmal wieder ein Hinweis auf sein Interview mit Qiskit:
„Quantum Mechanics Isn’t Weird, We’re Just Too
Big“;https://www.youtube.com/watch?v=q1O11kP6x1k
und insbesondere auf Entanglement bezogen sein Talk auf RI:
„Understanding Quantum Entanglement - with Philip Ball.“
https://www.youtube.com/watch?v=5_0o2fJhtSc
die zusammenhänge von "mikro bis makro" sind nicht "immer noch
einigermaßen unverstanden" sondern so gut wie komplett "unknown", zumal
wir selbst (die wir uns als verstehens-maschinen deklarieren)
nicht einmal (auf)geklärt haben, was wir eigentlich selbst unter
"verstehen" verstehen wollen
eine äußerung wie "ich habe verstanden" also alles andere als ein
sicheres, klares statement ...
und dann die frage an die natur: was gibt/gäbe es eigentlich überhaupt
zu verstehen, gerade so, als könnte man überhaupt "fragen" an natur
stellen, und eine ominöse "sie = natura" würde einem rede
und antwort stehen
und weiterhin: wir sehen die natur wie eine gut gefüllte einkaufstüte,
auf deren inhalt wir uns stürzen, um ihn zu betrachten = "verstehen",
legen die teile dann auseinander, um einzeln zu betrachten,
als ginge das, wo doch alles mit allem völlig dicht zusammenhängt, und
vergessen als spitze der "blödheit" dabei völlig, dass wir selbst nicht
wirklich neben der einkaufstüte stehen, sondern mit allem anderen
mit drinstecken, und ebenso mit allem anderen dicht zusammenhängen - das
grundsätzliche problem dabei ist:
ein paar kilo materie erheben sich über myriaden tonnen von genau
gleicher materie, und wollen diese nicht nur "erkennen", sondern auch
"verstehen" - geht sowas wirklich? und wenn ja, wie soll der
mechanismus aussehen, der dies ermöglicht? und was soll das letztlich
erbringen, außer ganz-nur-vielleicht einem erkenne dich selbst im genau
gleichen anderen (paar chem elemente gemischt und
verbunden = stein, paar andere gemischt u verbunden = mensch, ich - also
der im grund aberwitzige versuch, erkennt aluminium aluminium?, oder
vielleicht kohlenstoff-derivate nur andere atomesorten,
zb eisenderivate?, und können in diesem erkennen auch "verstehens-grade"
stecken?, wobei eben, was heißt, was soll das heißen, "verstehen
können/verstanden haben" ?
zumal, die überhaupt "erkennbarkeit" der welt beruht auf unserem
letztlich nur GLAUBEN, dass unsere bilder im kopf von welt und ihren
abläufen mit denen einer vermuteten wirklichen welt außerhalb
von uns irgendwie "kongruent" sind, oder gar 1:1 übereinstimmen - aber
wo steht das geschrieben? kann man das beweisen? oder ists doch nur
"aluminium erkennt aluminium" = gleiches kann sich
anhand seines gleichseins auf irgendeiner ebene "als "info"kanal"
erkennen?
(die zweifellos zutreffende vermutung evolutionärer passungen
lebewesen-welt aus überleben-müssens gründen greift deshalb im grund zu
kurz, weil sich solche adaptiven passungen wirklich nur aufs
überlebenkönnen mit P=x können, denn evolution enthält (aus angebbaren
gründen) keine mechanismen, um darüber hinausgehende passungen zu
selektieren, da "zum überleben nicht notwenig",
wäre "luxus", ein zuviel, dass sehr rasch wieder weg-selektiert werden
würde - wir versuchen also mit einer lediglich
überleben-können-ausstattung an fähigkeiten auf eine natur insgesamt
zuzugreifen,
inwieweit trägt das?)
und wie dann vom erkennen zum verstehen, und zuletzt zum "sinn" des
ganzen, dem "wissen" als konserviertem/eingemachten verstehen?, aus dem
wir uns bei bedarf immer eine wissen-dose hervorholen
und öffnen können - und haltbarkeit dieser konserven: kurz? lang?, oder
wird das mindesthaltbarkeitsdatum etwa schon beim einmachen
überschritten, weil natur nicht eine mikrosekunde stillstand kennt?,
aufschrift der konserven dann "altes und nur vermeintliches wissen",
denn natur funktioniert, indem schon das abtrennen eines teils, zb zum
genaueren untersuchen, dieses teil quasi vernichtet, wertlos macht,
zum "artefakt" werden lässt, "tötet"
so sind nicht nur die wissens-konserven (nur) GLAUBE, dass etwas
drinsein mag in der dose, sondern auch das noch uneingemachte "wissen"
ist letztlich nicht-beweisbarer GLAUBE, und das wird auch nicht besser,
indem es sich = "wissen", immer und immer wieder "verifizieren" lässt,
denn auch GLAUBE hat diese selbsterfüllende-prophezeiungs-funktion - die
zutreffende formulierung müsste also immer sein, und stimmt
auch zum rad.konstruktivismus: "ich GLAUBE zu wissen, dass ..." -
"wissen" eine spezialform von glaube, mehr nicht
mein auto habe ich gestern in der scheune abgestellt, und weil ich
glaube, dass seither niemand damit gefahren ist, glaube ich jetzt zu
wissen, das es noch immer dort steht, und wenn ich diesen beiden glauben
nicht traue, gehe ich halt nachsehen, aber das auch nicht besser, denn
ich empfange in der scheune licht- und haptische- physik-signale, die
über meine sinne hereinkommend in meinem hirn ein bild erzeugen,
das meinem auto, so wie ich es erinnere, "ähnlich" ist, und setze dann
das hirnbild mit dem live-hereinkommenden physik-signale konglomerat
einfach gleich "jawohl, das ist mein auto" (hätte jemand mein auto
gegen ein gleiches modell in gleicher färbung ausgetauscht, und meine
nr.schilder angeschraubt, würde ich das fremde trotzdem als "mein auto"
identifizieren, wobei mich wiederum "glauben dass ..." dazu hintriggern
würde) - zudem kann mein auto jetzt garnicht das auto von gestern sein,
denn es ist zb gealtert, ein wenig mehr verstaubt, usw, und oh wunder,
ich GLAUBE es trotzdem wiederzuerkennen (wie weit geht solches
erkennen/wiedererkennen eigentlich, bevor es "umschlägt"?) - und weiter:
steht das auto auch dann in der scheune, wenn ich es nicht direkt
angucke, und deshalb nicht seine emittierten signale empfange, und ich
deshalb kein live-kopfbild bilden kann? richtige antworten:
1) für mich nicht, "ich habe dann kein auto", mangels live-ww's wirklich
nicht = das auto taucht für mich wie ein gespenst aus dem nichts auf,
wenn ich damit ww-e, und verschwindet sofort -tatsächlich-,für mich,
wenn ich nicht mehr mit ihm ww-e, und das ist etwa nicht meinem
spinnerten hirn oder meiner physiologie geschuldet, sondern den
physik.wechselwirkungs-prinzipien
2) für die scheunenumgebung und fürs auto selbst ja, weil das auto mit
seiner umgebung natürlich weiterhin völlig unabhängig von mir
wechselwirkt (live-wechselwirken = existieren)
---
ich habe es also "meiner scheune zu verdanken", dass ich auch dann "ein
auto habe", wenn ich nicht direkt live davorstehe und es blöd angucke
... jetzt muss ich aber mal nachsehen, ob mein auto "wirklich" noch in
der scheune steht, und dabei meine hühner im garten mitnehmen, denn 28
augen mehr = 28 ww's mehr, die uns gemeinsam dann wieder
"die illusion" eines autos erzeugen können ...
wh.
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