Am 04.02.2021 um 19:41 schrieb "Dr. Dr. Thomas Fröhlich" via Philweb:
[Philweb]
Lieber Joseph, nur auf die Schnelle, und weil Du so höflich fragst:
DCP heißt Dämonischer Complex Punsch - und sobald man die Sollmenge (abgekürzt DCP-S) in
masochistischer Weise (schmeckt nicht gut…., die Abkürzung ist dann DCP-SM) von vier, in
Worten VIER Liter getrunken hat, fließt die semantische Energie, versprochen!
DCP ist im freuen Handel unter witchcraft & humbug Inc. - Devils Hills, Street
Unknown jederzeit gegen Schutzgebühr (1 Seele, ab 80 Liter Rabatt: nur 10 Seelen)
erhältlich.
Irgendwie das Augenmerk (aus temporär aufgezwungener Abtrennung) wieder
auf philweb gerichtet, sehe ich mich einer Fülle von Beiträgen
gegenüber, deren thematische Tiefe (ungeachtet der obig gegebenen, sehr
lebensnah abgefassten Erläuterung von "DCP" :-)) nicht nur gründliches
Lesen, sondern vor allem auch diesbezüglich heftiges Nachdenken erfordern.
Da stehen zunächst Begriffsschöpfungen wie „semantische Energie“ oder
„DCP“ im hiesigen Diskussionsraum und Schritt um Schritt (also mit jedem
weiteren Beitrag hier und insbesondere aus den von Thomas
bereitgestellten Dokumenten) wird erörtert und verdeutlicht, was
darunter zu verstehen sei.
„DCP ‘dynamic coherence provider’ as a suggested contemporary term for
being given or hypostasised as an underlying potential. Except for the
indeterminableness of future, there is nothing mysterious about such a
dynamic coherence provider: a motorbike is also one - as long as its
screws hold tight so that proceeding occurrence (with its indeterminacy)
can be expected.
Then, on a non-stochastic level, we can differentiate between changes of
states and something underlying that provides and ensures the internal
coherence within these changes. One of the results of the underlying,
provided coherence is that changes do not happen just once, but instead
have the potential to be re-iterated.“
Ingo baute dann eine „Brücke“ vom Motorrad zur Tacoma-Bridge.
Amüsant dabei auch für mich: der Film von der einstürzenden Brücke über
Tacoma-Norrows wurde uns (im Technikstudium) auch gezeigt, um das
Phänomen einer Resonanzkatastrophe anschaulich (im wahrsten Wortsinne)
zu machen.
Bei dem hier thematisierten „DCP ‘dynamic coherence provider’“ liegt es
durchaus nahe, das mit diesem Begriff in Verbindung gebrachte
systemisch-prozessuale Zusammenspiel (Interaktion) von
Zustandsänderungen (Dynamiken) und dem Grundlegenden (statisch gesehen)
an einem technischen System (Motorrad oder Brücke) zu erläutern und auf
die zwingende (die Resonanzkatastrophe vermeidende) intrinsische
System-Kohärenz zu verweisen; Letztere muss so angelegt sein, dass sich
potentiell mögliche wiederholende Zustandsänderungen nicht nachteilig
auf das System auswirken, d.h. man muss die Zustandsgrößen eines Systems
(gleich ob es sich um ein Motorrad oder um eine Brücke handelt) genau
kennen bzw. vorausberechnen.
Dazu gilt es, die potentiell möglichen (in- und extrinsichen)
Zustandsänderungen eines Systems (hinsichtlich seines dynamischen
Verhaltens) „vorauszusehen“ (konkret also voraus zu berechnen) und in
iterativer Schrittfolge eine darauf abgestimmte Konstruktion zu
entwickeln, damit die Interaktion zwischen dynamischen und statischen
Systemgrößen in hinreichend stabilem Gleichgewicht verläuft (darum -
dachte ich - ging es Thomas mit dem Hinweis auf „DCP“).
Was die Tacoma-Bridge anbelangt, hatte man in den vergangenen dreißiger
Jahren zwar schon einiges Wissen über Statik und Dynamik in der
Bautechnik aber dennoch war es gewagt, eine derart schlanke
Brückenkonstruktion (bei über 800m Spannweite) und damit geringer
Steifigkeit und niedrigem Gewicht zu realisieren. Mit heute verfügbaren
CAD-Werkzeugen würde man in der Simulation auf den ersten Blick die
spezifische Windempfindlichkeit dieser aerodynamisch ungünstigen Form
des Brückenträgers (Gefahr von Kármánschem Wirbeln hinter den Trägerm)
erkennen und die dynamischen Konstruktionsparameter (i.w. Steifigkeit)
des Bauwerks so einstellen, dass die (hauptsächlich durch Wind)
zugeführte „Schwingungsenergie“ mit der konstruktiven „Verlustenergie“
der Brücke im hinreichenden Gleichgewicht steht.
So wie es früher Motorräder oder Autos wegen fehlender oder falsch
berechneter Schwingfedern, (später dann) Stoßdämpfer „unsanft“ aus den
Schlaglöchern der Straßen geworfen hat oder eben starker Wind den
Halteseilen der Tacoma-Bridge eine (spezifisch nicht bedachte und damit
nicht berechnete) Schwingungsenergie zugeführt und damit die Brücke in
(katastrophale) Eigenresonanz und zum Einsturz gebracht hat, fehlte
damit das systemische „Gleichgewicht“ zwischen zugeführter
Schwingungsenergie und konstruktiv verankerter „Verlustenergie“. Die zur
stabilen Funktion (des Systems Brücke) erforderliche System-Koherenz war
nicht gegeben.
Diesen Zusammenhang würde ich demnach beispielhaft mit der
Begrifflichkeit des „underlying, provided coherence“ (DCP) erklärt sehen.
Um sicher zu sein, mit diesem technischen Erklärungsmodell in das
Denkmodell „DCP“ eingedrungen zu sein, möchte ich daher zunächst einen
„break“ setzen und hören was Du, Thomas, dazu sagst.
Mit bestem Gruß in die Runde! - Karl
PS: Einstweilen ich die weiteren diesbezüglich Beiträge lese.
Verschwörerische Grüße
Thomas
Am 04.02.2021 um 19:28 schrieb Joseph Hipp via
Philweb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
Für diejenigen, die noch nicht wissen, was DCP ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/DCP,
eine Suchmaschinensuche mit "DCP-gestützt" führt auch zum Erfolg.
Zudem frage ich höflich an, wie ich in den Genuß der semantischen Energie komme, von der
Thomas schrieb, bzw. wie sie im Alter erhöht werden kann, so dass die informierende Kraft
besser fließen kann. Oder braucht es noch dazu ein wenig DCP, sozusagen als Elexir?
Gegebenenfalls, wo bekomme ich das her?
Joseph
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