> Am 07.11.2023 um 15:45 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at
<mailto:philweb@lists.philo.at>>:
>
>
> Moin Thomas,
>
> im Anschluss an JH frage ich mich, was Lieschen Müller zu Deinem Text denken könnte.
„Der Atem ist nicht pure Rhythmik als reine zeitliche Ordnung, sondern er hat Inhalt, er
ist ein gefülltes Volumen.“ Dem wird sie zustimmen können, obwohl es nicht das trifft, was
Atmung ausmacht. Aber dann wird es schon wieder metaphorisch: „Das Vermittelnde ist in
diesem Fall Inhalt-transportierende, damit das Eigensein transzendierende Information, und
diese strahlt aus dem je Eigenen aus wie Licht aus einer Quelle.“
>
> Hast Du überhaupt das Ansinnen, verstanden zu werden? Dabei ist die tatsächliche
Verbindung von Photosynthese und Atmung hier in der Biosphäre js ein faszinierendes
Zusammenspiel der Lebensformen. Mit dem ersten Atemzug beginnt und mit dem letzten endet
Säugetierleben. Das verstehen schon Kinder. Warum nicht vom Besonderen ausgehen und
Schritt für Schritt versuchen zum Allgemeinen zu gelangen? Das hattest Du doch auch
thematisiert. Warum versuchst Du es nicht einmal?
>
Moin, moin Ingo,
nach einem Tag, an dem wir (wieder einmal) ausgiebig den Austausch unserer Weltsichten
betrieben haben, lese ich nochmal über die Texte und sollte mich eigentlich wundern, warum
Du Thomas' großartigen Beitrag nicht verstanden hast. Selbstredend ist das nicht einem
grundsätzlich defizitären Auffassungsvermögen, sondern schlichtweg einer ideologisch
verursachten Blockade Deiner transzendentalen Apperzeption geschuldet.
Dein fehlender Sinn für jegliche in einem übertragenen Sinn sprachlich vermittelte
Begrifflichkeit, macht es nahezu unmöglich, sich auf dieser Ebene mit Dir hinsichtlich
auch nur eines minimal konsensuellen Dialogs auszutauschen.
Wenn Du den semantisch relevanten Inhalt des von Thomas exzellent abgefassten Beitrags zum
aktuellen Thema nicht zu erfassen vermagst (oder sollte man doch eher sagen - nicht
akzeptieren willst), bedeutet das nicht notwendigerweise, dass andere Teilnehmende in
philweb mit dieser Abhandlung das gleiche Verständnisproblem haben müssen.
Warum daher sollte Thomas besorgt sein, dass sein Beitrag generell nicht verstanden werden
könnte? Die Art seines Ausdrucks ist selbstredend anspruchsvoll, doch wollen wir uns doch
nicht im Stil eines „Lieschen Müller“ unterhalten, wie Du des Lieschens eigener
Gesellschaftsebene gebräuchlichen Wahrnehmungs- und Ausdrucksvermögen geradewegs
trefflich, ebenso im übertragenen Sinn, persifliert hast.
Was Thomas mit seinem Bezug auf Atem, und dessen hebräischen Wortwurzel Ruah aussagen
will, hast Du definitiv nicht verstanden, das liegt aber nicht an Thomas' fehlendem
Verständnis bezüglich des etymologischen Bezugs auf den griechischen Tanach, wo man Rûaḥ
als Atem Gottes, als einem von ihm ausgehenden Wind, oder an anderer Stelle als seinen
heissen Atem zur Auslöschung seiner Feinde aufgefasst hat.
Diese Art von Paraphrase wird Dir den Atem, die Ruhe rauben, Ingo! Derartiges hat in
Deiner Gedankenwelt keinen Raum, kann ihn nie haben, da Dir seit jeher und vermutlich auch
künftig, dieser übersinnliche Zugang verstellt ist.
Wo liegt das Problem dabei? So what? Es gibt kein Problem, solange Du andersdenkenden und
spürenden Menschen ihre (spirituellen) Freiräume lässt. Du siehst Dich doch selbst als
Freidenker, oder sagtest Du das nicht kürzlich von Dir?. Das ist Dir doch ehrbar
zugestanden, so gestehe auch Du anderen Menschen ebenso ihre gedanklichen Freiräume zu!
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl