transmitted from iPad-Client
Am 18.06.2024 um 17:54 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 18.06.24 um 16:01 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Kann man, nur auf einzelne Wörter fixiert,
Es ist schon mal möglich, nämlich bestimmte Wörter auswählen, und dann mit diesen
diskutieren. Ich bin kein Spezialist für dies Frage, ich darf mir aber vorstellen, dass
ein Kartenspiel nur eine begrenzte Menge von Karten und "Begriffen" braucht, und
parallel dazu kann das Spiel bzw. die damit erreichte "Diskussion" mit Sätzen
gesagt werden. Ich führe das nicht weiter aus, es dürfte verständlich sein, und sich auch
auf den folgenden Satzteil beziehen, wobei dann ein Ja herauskommt.
Ich stellte Dir diese Frage, weil Du in Deinen Repliken auf Beiträge zumeist einzelne
Wörter herausnimmst und deren Verwendung isoliert hinterfragst, dabei m.E. oftmals den
Kontext unberücksichtigt lässt, in dem Worte stehen. Das ist Deine Dir sehr wohl
zugestandene Art des Hinterfragens zudem Du ebenso oft Dein Unwissen, bezogen auf einen
diskutierten Sachverhalt beteuerst. Alles in allem eine für mich schwer zu verstehende Art
und Weise von Gesprächsführung. Das Problem damit kann aber durchaus bei mir liegen, wenn
ich die eben von Ingo (it) mir zugeschriebene Starrköpfigkeit u.a. in meinem Verharren in
einer mir genehmen Ideologie, bedenke.
überhaupt eine
hinreichend geschlossene Diskussion führen?
Ja, analog zum Spiel-Beispiel. Die
"Diskussion" kann ruhig oder heftig ablaufen. Eine "geschlossene
Diskussion": Ich weiß leider nicht, was das sein soll.
Eine Diskussion kann entweder zu einem -ggf. sogar zu einem Ergebnis im Konsens
führen, oder eben offen bleiben, da man sich einig werden kann. Das Gegenteil von offen
ist geschlossen und damit könnte man eine geschlossene Diskussion (womöglich etwas weit
gefasst) als eine mit schlüssigen Argumenten geführte beschreiben.
Und in welcher
Sprache - die sich als solche aus Wörtern zusammensetzt- sollte man diskutieren?
Das ist eine gute Frage. Ich bin ständig mit dieser Frage konfrontiert. Zur Zeit bin ich
bei der Unterscheidung "extensional - intensional". Im Wikipedia-Artikel gibt es
eine schöne Tabelle dazu, mit etwa 10 sich gegenüber stehenden Wörtern, bei "opaker
Text" gibt es eine Tabelle mit einem anderen Gesichtspunkt. Nun müsste ich die
Terminologie, die auf Port-Royal zurück geht, studieren, wer macht mit? Niemand. Jeder
bezieht mit seiner Wortwahl Position, und dann ist eine Verständigung, geschweige denn
eine Koordinierung möglich. Ein Bekannter von mir bezieht sich hierbei auf Immanuel Kant,
und ich soll diesen mal lernen. Den Theoretikern der "formalen Begriffsanalyse"
ist die Unterscheidung ziemlich schnuppe, sie gehen davon aus, und rechnen. Sie rechnen
gut damit, das ist nicht das Problem.
Ich kann auch in der Umgangssprache die Wörter auswählen, herausfinden, ob sie brauchbar
sind, ob sie wirklich etwas Neues zu denken geben, oder ob sie nur das Wort des Gegners
mit einem Wort wie "Ideologie" abwerten, und ihn damit vielleicht mundtot
machen.
Das Anwenden dieses Begriffs kommt doch selbstredend dann ins Spiel, wenn eindeutig zu
erkennen ist, dass eine angeführte Argumentation eindeutig auf eine ihr zugrundeliegende
Ideologie aufsetzt. Kann man dieser nichts abgewinnen, wird es natürlich schnell
abwertend, vornehmlich dann, wenn der Vorwurf von Populismus erhoben wird.
Ist das Wortglauberei
Ich weiß nicht, hast du dich verschrieben, meintest du vielleicht Wortklauberei?
Es deutet tatsächlich auf ein Verschreiben hin, da in meinem Dialekt (auf)klauben
für Aufsammeln oder etwas aufheben steht.
Zudem unterliege ich dem dämlichen Tool des iPads hier, eigenmächtig Worte zu ergänzen
oder zu „korrigieren“. Du siehst also, dass ich nicht nur Deiner gestrengen Sprachprüfung
ausgesetzt bin :-))
Also dürfte ich passen. Wenn du Wortklauberei
meintest, und nur den einen Aspekt dazu meintest: "In extremen Fällen kann
Wortklauberei abstoßend und beleidigend wirken" (Wikipedia), dann tut es mir leid.
Ich wollte dich nicht beleidigen. Was ich mit der Wortreihe mitteilte, bezog sich auf den
Großteil des hier im Forum Geschriebenen, unabhängig von den Person, ich gehöre ja auch
dazu.
die Du hier betreibst
Schon das Wort "betreibst" darf ich abwehren. Eine Vermieterin sagte: Was
treibt der da oben?
Nun, das weiss ich nicht, was Du ausser in philweb zu lesen und zu schreiben so im
„Oberstübchen“ treibst. Diese Betätigung sollte jedoch so leise sein, dass es keinen.
Grund zur Klage geben sollte, es sei denn, du brichst in lautes Fluchen aus, wenn Du meine
Beiträge hier liest.
und ich sollte
Nein, ich bin kein Moralapostel, wenn ich auch auf Umwegen auf etwas hinweise. Das
erlaube ich dir auch, und auch allen anderen.
deshalb endlich beginnen, mir geeignete Wörter
und deren Begrifflichkeit zurechtzulegen, bevor ich auch nur irgendeinen Satz hier zum
Besten gebe,
Das ist eine sehr gute Idee, hierzu gibt es ja das Wort "Epochä", also in der
nicht so üblichen Bedeutung.
Epoché als elementarer Begriff im Pyrrhonismus sollte Dir in Deiner skeptischen Sicht auf
meine Beiträge hier auf den Leib geschrieben sein. Doch Du willst mich damit wohl eher zu
Zurückhaltung und Mässigung ermahnen, wohl auch in Bezug auf meine hier vorgebrachte
Weltsicht, die in dieser Form tatsächlich alleine im philweb-Raum steht. Und das es dabei
auch um Metaphysik geht, eine Thematik, über die man schlichtweg nicht herkömmlich
wissenschaftlich diskutieren kann, wenn in einem Diskurs Beweisführung etwa nach dem
Vorbild der Mathematik eingefordert wird.
oder sollte
ich endlich hier das Diskutieren bleiben lassen?
Das auf keinen Fall.
Du hast hier gefragt, als wäre ich Lehrer, das bin ich nicht, und das will ich nicht
sein.
Eigentlich habe ich eher mich selbst gefragt und es doch verlauten lassen. In einem
anderen Kontext könnte man das als „fishing for compliments“ nennen oder eben als
rhetorische Frage platziert sehen, die in diesem Fall mit einem Nein als Antwort rechnet.
Warum nur hänge ich so sehr an philweb? Nun, über die Besonderheit, das
Alleinstellungsmerkmal dieses Forums wurde bereits alles gesagt hier.
Ich weiß auch nur in ganz kleinen Sachen Antworten.
Ich möchte sogar untertänig sein,
Letzteres sollte m.E. kein Mensch sein (müssen). Damit ist keinem geholfen,
einerlei in welcher Position.
und danke für das viele, was hier geschrieben wird. Es
sind schließlich besondere Texte, auch wenn nicht viele Personen mitmachen. Ich beklage
mich nicht.
Dass leider nur wenige in philweb eingetragene Personen sich im Forum beteiligen ist
unendlich schade. Vor allem, weil es geradewegs die immer wieder aufkommenden
(ideologischen) Gegensätzlichkeiten der Protagonisten hier hervortreten lässt, eben
mangels breiterer Beteiligung.
KJ