Am 11.02.2021 um 12:08 schrieb Ingo Tessmann via Philweb:
Und natürlich fällt mir dazu wieder ein Beispiel aus
meiner Studienzeit ein. In meiner Abschlussarbeit im Bioingenieurwesen an der FH Hamburg
befasste ich mich mit der „Biomechanischen Analyse des vertikal schwingungserregten,
sitzenden Menschen“: Besonders in Arbeits-, Bau- und Lastfahrzeugen sind die Menschen auf
ihren Sitzen Stoß- und Schwingungsbelastungen ausgesetzt, die es zu simulieren gilt, um
sie möglichst gering zu halten. Dabei sind Schwingungsbelastungen in den Bereichen der
menschlichen Resonanzfrequenzen unbedingt zu vermeiden. Um das zu ermöglichen, hatte ich
ein mechanisches Sechskörpermodell entwickelt, dass die Schwingungsübertragung vom Becken
bis zum Kopf nachbildete.
Vertikal über das Gesäß des sitzenden Menschen übertragene Schwingungen regen den
Oberkörper zu erzwungenen Schwingungen an. Dabei treten bei 5 Hz
Resonanzuberhöhungen der Brust- und Baucheingeweide auf, bei 9 Hz scheint eine
Resonanzstelle des Beckens zu liegen und bei 20 Hz sowie um 40 Hz weisen
Wirbelsäulenabschnitte Resonanzfrequenzen auf. Die Eingeweidebewegungen führen in
Verbindung mit Becken, Wirbelsäule und Schultergürtel und unter Auswirkung auf den Kopf zu
unterschiedlichen Schwingungsübertragungen, in denen neben der jeweils ausgeprägten
Hauptresonanz eine zweite Resonanzstelle um 10 Hz zum Ausdruck kommt, die auf die
Beckenresonanz hinweist, und darüber hinaus verstärkte Schwingungen bei 35 Hz auf eine
Resonanz des Kopf-Wirbelsäulen-Bereichs hindeuten.
In der Praxis sind die Stoß- und Schwingungsbelastungen z.B. auf einem Trecker oder einer
Baumaschine im Querfeldein-Einsatz ähnlich vielfältig und zufällig wie die Fahr- und
Windbelasungen einer Brücke. Je besser die Sitze und Fahrzeugfederungen ausgelegt werden,
desto geringer die Wirbelsäulenschäden. Um Beurteilungskriterien für die Zumutbarkeit zu
erhalten, werden Belastungsversuche mit Freiwilligen durchgeführt, die gemäß Psychophysik
zwischen kaum merklich und unerträglich die Unterscheidungsschwellen anzugeben haben. So
wird es ja auch bei Hör- und Sehtests gemacht und - gilt das nicht für die Umgangssprache
insgesamt? Soweit ich das sehe, geht es bei derartigen Untersuchungen am Schreibtisch
(Potentialtheorie), mit dem Rechner (Simulationsmodell), im Labor (Belastungstests) oder
auf dem Feld (Echtzeitmessreihen) ausschließlich um „Zahligkeit“, der nachträglich
„Eigenschaftlichkeit" zugeordnet wird. Womöglich gilt das für unser Erleben des
Lebens überhaupt. Wobei einem biopsychosozialen Modell natürlich die physikalische Basis
fehlt …
hi ingo,
das obige finde ICH jetzt äußerst interessant !
denn das dürfte noch viel weitergehend sein, als du damals vielleicht
annahmst, zb in richtung mechanische schwingungen + resonanzeffekte
aufs/im hirn (zb schwingen auch die augäpfel in resonanzen, und
beeinflussen so unsere wahrnehmung und ihre interpretationen)
hast du das obige zufällig irgendwo online, sodass ichs mal lesen könnte,
oder vielleicht kannst du es mir zuschicken ?
gruß,
wh.
--
Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft.
https://www.avast.com/antivirus