Hallo Waldemar,
in form von pheromonen, bei zb der partnerwahl. Glaubst du, das könnte
helfen? Soll ich welches kaufen? Ist das nicht verboten?
> als das rein körperliche i-system ganz wesentlich auch
somatisch-integrative funktionen hat ("es hält den körper zusammen")
Wenn ich mich mit dem Messer schneide, da hilft das Immunsystem wohl
nicht, sondern ganz einfach der Sauerstoff (außen).
> wobei ich alle diese sachen unbedingt als wirkungen und evtl.
gegenwirkungen bezeichne, oder als ursache+wirkung,
denn wechselwirkung ist was gänzlich anderes (was rein physikalisches,
wenn du so sagen willst), zb ist ww eben nicht aufspaltbar in
ursache+wirkung, und ww erzeugen, vernichten oder alternieren nur
semantiken = eigenschaften, oder komplette cluster von eigenschaften,
Das verstehe ich alles nicht. Einmal ist das deutsche Doppelwort schon
sehr schlecht gewählt, anderswo gilt dies als interaction, wenn es um
die vier Kräfte geht.
Wenn es jedoch um die anderen Wechselwirkungen geht, dürfte dort immer
eine Wirkung von A nach B, dann eine von B nach A gedacht werden dürfen,
es ist dem "Verstand" in diesem Fall erlaubt, eins nach dem anderen zu
denken.
Beziehst du dich auf diese 4 interactions oder auf die anderen?
Dein kleiner Absatz ist für mich in kuhspanisch geschrieben. Und dann
soll es noch in Sprache Semantik Semantiken übergehen, das ist für mich
wie eine Gleichung sechsten Grades.
> und grundlegend spielt sich ww zwischen planck-größen ab = ca 10
hoch minus 35 meter und im 10 hoch minus 44 sekunden takt, in einer
sekunde spielen sich auf jedem kubikmeter raum oder materie oder
mischungen davon ca 10 hoch 150 wechselwirkungen ab, und erzeugen,
vernichten, oder alternieren dabei rund 10 hoch 105 planck-längen (falls
diese welt mit maximaler geschwindigkeit = ww-rate, ablaufen sollte, was
die lichtgeschwindigkeit tatsächlich andeutet),
also doch die 4 interactions. Und Trump wurde gewählt wegen dieser 10
hoch 150 Wechselwirkungen? Auch da komme ich nicht mit.
> zb, wenn dinge "gemütlich" einfach nur "altern", spielt sich genau
das auf ihnen, ihren eigenschaften nämlich, ab, wobei es beim einfachen
"altern" meist um gepfadete ww geht, das sind solche, bei denen der
verlauf der einzelnen ww-en durch randbedingungen auf bestimmte
trajektorienscharen eingeengt ist, sodass auch die eigenraumzeiten der
eigenschaftencluster mehr oder weniger ungestört und somit
parallelo-form ablaufen.
Ich besuchte mal die Anhänger des "Christ de Montfavet". Zu einem
Zeitpunkt der Sitzung sollte der Geist von oben herabkommen, so wie bei
dir die WW, und bei Karl der Immaterielle. Dann sagte der Guru: Nachdem
der Geist nun auf uns herabgekommen ist, wollen wir weiter diskutieren.
Ein Teilnehmer sagte ganz frech: "Bei mir ist er nicht gewesen." Ich
wäre so frech nicht gewesen, aber bei dir erlaube ich es mir: Die WW ist
bei mir noch nicht angekommen. Und bevor es diese ww-Erklärung gab,
wusste man sich schon sehr gut der vier Kräfte bedienen! Warum also mit
so komplexem Professorenzeug umherschlagen? Kam deswegen Corona? Fällt
deswegen ein Flugzeug herunter? Wurde der Impfstoff gefunden, weil die
Leute dort sich ständig mit Wörtern in Bezug auf WW herumstreiten? Und
die Kanzlerin hat noch keinen Satz damit gemacht, obwohl sie Physikerin ist.
> das i-system besteht zwar aus ungezählten, heute noch weitestgehend
unbekannten
einzelfunktionen, reagiert aber integrativ = quasi als EIN
system, wenn es
angegriffen wird, und das muss es auch, weil es auf der anderen
seite, am
anderen ende, auch den körper in all seinen funktionen integriert
halten
muss.
Nicht Einzelfunktionen, sondern Einzel-Kleinstobjekten mit bestimmten
Verhaltensweisen. Nix da quasi. "scheinbar", ja.
> muss es auch.
muss es eben nicht. Siehe die Fehlfunktionen. Dann ist es eben nicht
mehr integrativ.
> vermutlich äusserst brutalen bis bestialischen systemischen
rückkopplungen, zb mit echt menschheitsgefährdenden pandemien
Aber die Personen wollen fliegen, Pheromone genügen ihnen nicht, und da
wird verschmutzt, bis es kracht. Ob die Viren dem Treiben zuvorkommen
ist noch offen. Und in beiden Fällen kommt weder ein Geist noch die WW
zu Hilfe (10 hoch 500) - ich übertreibe ein wenig und rase nicht mit
einer Traktorenschar über das Feld, es geht auch langsam, ohne
Lichtgeschwindigkeit.
Gruß
Joseph
Waldemar Hammel schrieb:
dass diese götter verstandlich/denkerisch wirklich nur schimären sind,
sehen wir daran,
dass ihr existieren mit den eigenschaften von welt = von
immun-außenwelt, in-kompatibel ist,
dass sie indessen keine schimären sind, fühlen wir daran,
dass der emotio-layer in uns auf ihrer existenz in verschiedensten
formen besteht
(deshalb meine formulierung "es gibt götter UND es gibt sie nicht", das
ist wie ein flipflopp,
je nachdem, ob ich emotional-erlebe oder rational-denke,
und wir als tier "mensch" werden, meine meinung, nie da herauskommen,
denn diese "dichotomie" ist unseren zwei unterschiedlichen
hirnfunktionen-komplexen in zusammenhang mit dem immunsystem geschuldet)
emotio-layer und ratio-layer, wenn ich es richtig verstanden habe, und
von da her dichotomie?
Und nun soll ich denken: Es gibt zusätzlich zu diesen zwei noch das
Immunsystem, und alle drei haben das aktuell vorliegende tierische
Lebewesen verursacht?
> und dieses immunsystem muss eine grenze zwischen "ich selbst" und
"fremd" einziehen, um unterscheiden zu können,
Nein, das Immunsystem kennt keine Außengrenze, es ist nur innen im
Körper an vielen Stellen, mit vielen Elementen (Zellen usw.) vorhanden,
darüber habe ich mich gerade belehren lassen. Aber was außerhalb des
Körpers geschieht, ist dem Lebewesen völlig egal. Einzelteile „müssen“
unterscheiden können, aber nicht zwischen „ich selbst“ und „fremd“,
sondern es ist schon im Körper viel komplexer. Ob die Kämpferzellen mit
zu Grunde gehen oder nicht, ist dem Lebewesen egal. Und wenn es dort
unübliche Sachen gibt, werden sie an Formen erkannt, oder so ähnlich.
„Das Immunsystem“ muss gar nichts, nur die Einzelteile haben sich im
Laufe der Zeit herausgebildet, sie sind unabhängig von einander, sie
stehen nicht unter einem Kommando (und schon gar nicht unter dem
Kommando eines Immunsystems). Hier ist ein Trugschluss. Einmal der
Trugschluss, der dann entsteht, wenn ein scheinbar Übergeordnetes einem
Untergeordneten befiehlt, nachdem es (also das Übergeordnete durch
Summieren des Untergeordneten) auf einmal das Untergeordnete verursacht.
Dann würde der Autounfall (übergeordnet, als Summe der Autounfälle)
Verursacher eines alltäglichen Autounfalls. Bravo, könnte ich sagen, da
steckt was Platonisches dran. Zudem kann hier der Trugschluss der causa
finalis gelten.
> unser grundlegender emotionaler layer aber kennt diesen
immun-unterschied nicht,
ich auch nicht.
> so behauptet der emotio-layer in uns lebenslang "alles ist eins",
während das immunsystem behauptet "es gibt ichselbst und fremd",
habe ich bei mir noch nicht bemerkt, wie auch die darauf folgenden
Darlegungen des Waldemar.
---
Die folgenden Äußerungen sehe ich sehr optimistisch für die Lebewesen:
> vielleicht hat die weitere evolution noch zeit (in 400 mio jahren ist
shutdown aller lebensspiele auf erden) und irgendwelche attraktoren, um
dieses bis auf weiteres "unausgegorene" in uns "zu heilen"?
Wer glaubt denn noch, dass 7 Milliarden Menschen, von denen nur ein
geringer Teil in Wohlstand=Konsum lebt, weitere Milliarden dies tun
könnten, nachhaltig, versteht sich, und auch dann, und dann noch wenn
alle sich mit den Gewohnheiten der Wohlstandsgestellten anfreunden
wollen, wieviele Jahre sind dann machbar? Millionen? Wenn hier nur ein
Mathematiker wäre, könnte er doch vorrechnen: 7 Milliarden haben die
Erde in 50 Jahren erheblich gestört. 6,3 Milliarden werden auf den
Wohlstand der 0,7 Milliarden gehoben, wie viele Jahre werden danach
benötigt, um dieselbe Zerstörungskraft auf die Erde auszuüben?
Gruß
Joseph Hipp
www.weltordnung.de
Hallo Ingo,
danke für die Toleranz. Atomar und mathematisch bin ich nicht über die
Schrödingergleichung hinausgekommen, und deswegen kann ich im
Wissen/Unwissen dort nicht mitmachen. Ich kann dem Staunen nichts
abhaben, nur freue ich mich, wenn ich etwas denke, was vorher so noch
nicht gedacht war. Die Beschäftigung mit dem Ozean ist also nicht meine
Sache. Übrigens bin ich seit 10 Tagen ein bestätigter Überlebender, ohne
nennenswerte Symptome, warte also auf die von dir beschriebenen
Gefahren. Ja ich lese seit langem hier mit, aber es werden viele Wörter
gebraucht. Die Auftretens-Frequenz der Wörter hier bei jedem
Schreibenden wäre mal interessant heraus zu finden. Und die Zahl der
wichtigen Wörter, für die Person durch das Feuer gehen würde.
Gruß
Joseph
1.
Am 09.11.2020 um 16:06 schrieb Ingo Tessmann via Philweb:
> wie schon Newton anmerkte, ist unser Wissen nur ein Tropfen im Ozean
des Unwissens. <
und dann Waldemar: wie wahr, wie wahr !
Ich könnte die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und schreien: Was
für ein unisono-Quatsch. Das darf ich nicht, aus Respekt- und
Beleidigungsgründen, versteht sich. Jedenfalls mache ich bei diesem
"unser" nicht mit, es ist nicht mein Wissen, euer, mindestens mit
Ausnahme von meinem. Ich kann auch nicht schreien: "Wie unwahr, wie
unwahr!" Ich stelle mir nur die Frage: Was soll das, was soll diese
Nachwäsche, dieses ständige Zitieren? Wer stellt denn die grundlegende
Frage? Newton konnte es nicht, das ist bekannt. Die Newtonsche Anmerkung
ist nichts anderes als die von einem zentral sich vorstellenden
Menschen, der alles unter, neben usw. sich hat, und dann sagt, dass er,
obwohl er genau hinschaut, nun doch nicht alles bedenken kann. Na und!
Es ist ein zentralistisches Denken mit einem "Ich und die Welt". Schon
das ist falsch. Hier zu kritisieren ist zwecklos, wenn alle unisono
mitmachen. So übertreibe ich noch ein wenig:
Gott sieht alles, denkt alles, weiß alles, der Mensch nur einen Teil.
(Gott als Extrapolierung des Menschen gemäß Anleitung des Aristoteles,
also ohne Glaubensvoraussetzung.)
Andererseits geht das alles über in Poesie, Literatur und
Grenzenlosigkeit: Das Bewusste ist gering, das Unbewusste grenzenlos.
Wie erhaben ist es, in der Lüge zu leben, die Wahrheit ist sowieso nicht
fassbar. Alles ist relativ, und für die Wahrheit gibt es die
Pilatusfrage. "Wie wahr, wie wahr!"
2.
Dann stößt mir auf, wenn kritische Ansätze übergangen werden. Ich hatte
dem Waldemar geschrieben, dass das Immunsystem eine reine Innenpolizei
ist, und keine Armee, die außerhalb des Körpers aktiv wird, ich schreibe
es also noch einmal so vereinfacht. Wo ist denn da die Wechselwirkung,
nach außen? Es gibt nicht einmal eine Wirkung nach außen. Ich lasse mich
gerne belehren, aber bis dann bleibe ich bei meiner Auffassung, dass
Wechselwirkung des Immunsystems nur eine Auseinandersetzung innerhalb
der Grenzen eines Körpers sein kann, wie der Streit innerhalb eines
Haushalts. Wenn dem so ist, ist das Immunsystem zwar ein sehr gutes
Beispiel für innere Angelegenheiten, es ist aber als Konzept völlig
ungeeignet, Erklärungen für Geschehnisse außerhalb der einzelnen Körper
abzugeben. Das hier ist keine Kritik von außen nach innen im System des
Waldemar, es ist eine, die innen ansetzt. Sieht niemand den Unterschied?
Bei einer Kritik von außen kann jeder weglaufen, bei einer Kritik von
innen hat er eine Lösung zu finden, sonst ist ein Mangel an Zuhören, und
das Übergehen könnte als Flucht vor einer Dissonanz angesehen werden.
Das nur als Andeutung, nicht als Vermutung.
Joseph Hipp
hallo liste,
nochmals zu göttern, und jetzt fisch zu den köpfen (oder so ähnlich):
die evolution des lebens auf erden hat pflanzen und tiere entstehen lassen,
unter den tieren ziemlich evolutionär-neuerdings auch die affen,
und evolutionär noch neuerdingser auch den menschen als eine der affenarten
(seit etwa 2 millionen jahren gibts menschen = seit ERST 2 mio jahren
hüpfen auch wir unter den irdischen lebewesen herum,
und treiben dabei, was lebewesen halt so treiben)
zum besseren überlebenkönnen hat uns die evolution ein ziemlich
leistungsfähiges hirn mitgegeben,
dafür hat sie an fast allen körperlichen eigenschaften bei uns sehr gespart,
das liegt ua daran, dass unser hirn ca 1/3 aller bereitzustellenden
stoffwechselenergie für sich alleine verbraucht,
(ein gutes hirn zu haben also eine überaus kostspielige sache, für die
an fast allen anderen stellen sehr gespart werden musste,
deshalb ist mensch im prinzip ein defekte-wesen, das lebenslang auf
einer art kindheitsstufe verbleibt = retardierung = gefangen in der
hirn-falle)
in diesem hirn und mithilfe dieses hirns spielen sich, neben den vielen
automatischen funktionen, auch denken und fühlen ab,
wobei das denken gegenüber dem fühlen deutlich unterrepäsentiert ist und
sein muss,
weil der emotionale layer den darüber nur gestäubten denkerischen layer
nicht nur steuert, sondern sogar bedingt
(ohne emotionales kein denken, keine "ratio" und damit
zusammenhängendes, möglich,
unser rationales denkenkönnen basiert auf den emotionalen
grund-an-lagen, und nicht etwa umgekehrt)
und hier liegt das problem,
als gefangene der hirnfalle, und als gesteuerte durch den kindlich
bleibenden emotionalen layer,
benötigen wir trotzdem ein individuelles immunsysten zum nackten
überlebenkönnen,
und dieses immunsystem muss eine grenze zwischen "ich selbst" und
"fremd" einziehen, um unterscheiden zu können,
unser grundlegender emotionaler layer aber kennt diesen
immun-unterschied nicht,
so behauptet der emotio-layer in uns lebenslang "alles ist eins",
während das immunsystem behauptet "es gibt ichselbst und fremd",
und so werden vom emotio-layer götter gebildet, die das "alles ist
eines" weiter tragen,
und wenn dies mit den immunfunktionen kollidiert, werden als
hilfskonstruktion externe "götter" gebildet,
schimären ohne wirkliche existenz, die dann außerhalb von uns ihre
typischen eigenleben entwickeln
dass diese götter verstandlich/denkerisch wirklich nur schimären sind,
sehen wir daran,
dass ihr existieren mit den eigenschaften von welt = von
immun-außenwelt, in-kompatibel ist,
dass sie indessen keine schimären sind, fühlen wir daran,
dass der emotio-layer in uns auf ihrer existenz in verschiedensten
formen besteht
(deshalb meine formulierung "es gibt götter UND es gibt sie nicht", das
ist wie ein flipflopp,
je nachdem, ob ich emotional-erlebe oder rational-denke,
und wir als tier "mensch" werden, meine meinung, nie da herauskommen,
denn diese "dichotomie" ist unseren zwei unterschiedlichen
hirnfunktionen-komplexen in zusammenhang mit dem immunsystem geschuldet)
das problem ist unser hirn insgesamt, dem wir nicht wirklich gewachsen sind,
vielleicht hat die weitere evolution noch zeit (in 400 mio jahren ist
shutdown aller lebensspiele auf erden) und irgendwelche attraktoren,
um dieses bis auf weiteres "unausgegorene" in uns "zu heilen" ?
gruß in die runde,
wh.
--
Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft.
https://www.avast.com/antivirus
In leichter Abwandlung des Themas „wer bin ich“ möchte ich unter dem
Thema „wer sind wir?“ auf philweb (als thematisch offenes Forum für
philosophische Diskussionen) zu sprechen kommen.
Ingo schrieb im Juni d.J. hier:
/ it: „Ist Dir eigentlich schon aufgefallen, dass Philweb
(hervorgegangen aus Philnet) in diesem Jahr bereits 25 Jahre aktiv ist?“/
Ja, natürlich! Und das könnte uns alle hier an philweb Teilnehmende
stolz sein lassen, denn ich denke, dass es wirklich eine Besonderheit
ist, wenn ein Internet-Forum (hier eben unsere Liste) über ein
Vierteljahrhundert Bestand hat. Das ist eines Jubiläums würdig!
Für mich persönlich mischt sich in diese Jubiläums-Freude jedoch in
letzter Zeit die Sorge, dass wir unseren Anspruch auf eine dem
jeweiligen Themenkreis angemessene Wortwahl nicht mehr gerecht werden.
In den jüngsten Beiträgen hier war die Rede von Diskursethik und idealer
Kommunikation. Für meine Begriffe sollte diesbezüglich (unbenommen aller
geäußerten Kritik an hochgesteckt ideellem Anspruch) die Beachtung
hilfreicher Regeln für einen sachlichen und fairen Diskussionsablauf
wieder in den Vordergrund gerückt werden. Den ideellen Anspruch beiseite
lassend, könnte man sich pragmatisch etwa am Schultz‘schen
Kommunikationsmodell orientieren, das von vier Dialog-Schichten einer
Aussage (Botschaft) ausgeht:
Die Ebenen der Sachbezogenheit, Beziehung (Befindlichkeit) ,
Selbstoffenbarung und Appell.
Davon weit entfernt, wurden wir im Juni d.J. mit bis dahin in philweb
nicht gekannten Ausdrucksformen (Ingo Mack) konfrontiert und ich
schrieb dazu:
/kj: […] Hier im öffentlichen Raum einer philosophisch-wissenschaftlich
orientierten Mail-Liste, deren //Beitragsinhalte weltweit im List-Archiv
einzusehen sind, führt derartige Wortwahl (in schwer einzuordnendem
Kontext*) zu Unverständnis, Irritation und Ablehnung./
Auf die Hintergründe brauche ich jetzt nicht weiter eingehen, da sie uns
noch gegenwärtig sind.
„Man kann nicht nicht kommunizieren“ (Watzlawick). Das gilt quasi
axiomatisch für eine Mail-Liste, wobei bei rein textgebundener
Kommunikation diese zudem durch die fehlende Vermittlung von
Körpersprache (Mimik, Gestik etc.) erschwert wird. Die räumliche
Trennung erfordert daher eine betrachtende Bezugnahme auf o.a.
Kommunikationsebenen vor einer spontan aus (wenngleich bisweilen
verständlichen) emotionsgeladenen Wortwahl.
Unabhängig nun von meiner Person als Diskussionspartner, muss ich als
Listadmin darauf verweisen, dass mit o.a. Anspruch und
gesellschaftlicher Verantwortung einer in der Öffentlichkeit stehenden
Mail-Liste folgende Wortwahl nicht nur unangemessen sondern untragbar ist:
// ..und das heißt übersetzt: tiefe verachtung für religion, und, wann
auch immer möglich, entschlossener kampf dagegen,wo immer ihr sie
antrefft, schlagt sie am besten tot, denn sie haben ebenfalls keinerlei
mitleid ! es gibt keine "gute religion" gegen "schlechte" - jede
religion ist ein verbrechen am geist und an den menschen direkt ...“/
Es kann schlichtweg nicht toleriert werden, wenn von persönlicher
Erbostheit getrieben, ohne Rücksicht und Bezug auf Befindlichkeiten der
Kommunikationspartner (hier potentiell alle Listen-Teilnehmenden)
derart drastisch menschenverachtende Aussagen (Appell zum Töten)
postuliert werden.
Was ich persönlich von dieser Argumentation halte und ich darauf hier
entgegnet habe, ist bekannt. Ich kann damit umgehen.
Zurückkommend nun auf unsere Liste, möchte ich anmerken, dass diese
zeitweilig über 100 und derzeit immerhin noch über 70 Teilnehmende zählt.
Es sind also ca. 70 Menschen (und ggf. extern per Listenarchiv weitere),
die bzgl. des im Thema aufgekommenen Bezugs auf Religion (im Kontext von
Bewusstsein, Geist, Transzendenz, Immaterialität etc.) das übliche
„Häuflein“ von List-Protagonisten mitlesend verfolgen.
Unabhängig davon, dass ich bisweilen verwundert bin, wie wenig aktive
Resonanz auf div. Themen und deren Diskussionen hier aus dem gesamten
philweb-Forum kommt, muss man davon ausgehen, dass sich bzgl. Religion
ein nicht unbeträchtlicher Teil der Listenmitglieder von derart
undifferenzierter, unsachlicher wie vernichtender Religionskritik
verletzt sieht.
Ohne nun meine eigene Befindlichkeit resp. Meinung (als aktiver
Diskurs-Partner) in Front zu bringen, muss man davon ausgehen, dass
Religion (unabhängig ob und inwieweit deren Kritik berechtigt ist oder
nicht) eine globale gesellschaftlich-kulturgeschichtlich verankerte
Weltanschauung ist, die bezüglich Funktion und Selbstverständnis vom
Löwenanteil der Menschheit akzeptiert und praktiziert wird.
Bester Gruß in die Runde! - Karl
> Am 01.11.2020 um 07:45 schrieb waldemar_hammel via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>:
>
> zu yin/yang
> ich kann damit, ehrlich gesagt, nicht wirklich etwas anfangen ...
Hi Waldemar,
etymologisch lässt sich die Yin/Yang-Mystik leicht entzaubern, denn anfänglich handelte es sich um die Schatten/Sonnenseite eines Berges und ihres Übergangs während der Erddrehung. Schatten und Licht gehen im Tal mit der Zeit ineinander über. Alles fließt! Da liegt es nahe, anzunehmen, dass die Zeit erst das Sein hervorbringt. "Nähe und Ferne zwischen dem späten Heidegger und dem Taoismus" hat Yen-Hui Lee untersucht:
https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:441/datastreams/FILE… <https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:441/datastreams/FILE…>
Wolfgang Pauli hatte das Yin/Yang während seiner Psychotherapie bei C. G. Jung in ein Gedicht gekleidet:
"Quantenmechanik und I Ging
Dein Name ist dies fremde Zeichen
Wie konnt’ es mich von fern erreichen?
Die Matrix ist mir I
Sein Denken ist ein malend Schauen
Die Well’ entspricht Tai-Gi
Was gibt ihm sein naiv Vertrauen?
Was du geschrieben, kommt von dort.
Die Worte spinnen sich mir innen fort.
Ein neues Licht, zu denken wag' ich's kaum,
Der fremde Autor ist mein eigner Traum.“
Es grüßt,
Ingo
Wenn zwei sich streiten, lacht der Dritte? Ich lache leider nicht, wenn
es Systembefürworter gibt, und dort Systembegegenworter (neues Wort,
Entschuldigung), die sich ständig streiten. Obwohl ich auch gerne
streite. Dabei meine ich nicht einmal, dass sie streiten. Hierzu habe
ich gerade das Hauptteil eines neuen Textes hochgeladen, für ein Wissen,
das ich schon lange habe und die Tage zusammengeschrieben habe. Es fehlt
noch das Endteil. Aus Zeitgründen fehlt es noch im Inhaltsverzeichnis,
hier ist er: http://weltordnung.de/System.pdf.
Nun fiel mir etwas anderes ein, bedenkt mal bitte das Höhlengleichnis.
Plato hat bekanntlich daraus die Möglichkeit des Solipsismus
hervorgekramt. Nun meine Frage: Könnte jemand unter den Höhlenbewohnern
sagen: "Da muss doch einer sein, der uns in diese Höhle gesteckt hat,
ich habe schon einen Namen für ihn: "Extra"." Ein anderer mag sagen:
"Unsinn, lass den Quatsch. Auch wenn es so wäre, was nutzt uns das, oder
willst du ihm ein Lied singen, damit er uns hört? Wir haben ein volles
Programm, wegen deinem Extra müssten wir noch mehr streiten als wir es
sowieso tun, nämlich mit der Frage, ob es ihn gibt oder nicht."
Vielleicht unsinnige Fragen: Passt "Solipsismus" und "Extra" so wie Yin
zu Yang zusammen? Oder liegen sie diametral gegenüber? Oder stehen sie
in Wechselwirkung miteinander? Gerade weil sie in der Höhle gedacht
werden könnten, nur mit Hilfe des Denkens der Relativität. Vielleicht
könnte Ratfrag diese Fragen besser stellen.
Gruß
JH