Am 25.06.2021 um 02:14 schrieb K. Janssen:
Insoweit und wie ich aus vielen Deiner Beiträge bzw.
Einlassungen hier
(insbes. dieser jüngste) schließe, verfügst Du über eine hinreichend
ausgeprägte psychische Stabilität, um bei derartigen Erörterungen
zwischen den sehr unterschiedlichen Ausformungen psychischer Störungen
resp. Krankheiten zu differenzieren.
ja-ein, lieber karl,
ich litt während und nach meinem ausscheiden aus der forensischen
psychiatrie an einer mittelschweren echten depression (grundloses
weinen, alles schwarz in schwarz sehen, usw
- ich erinnere beispielsweise, ich habe geweint! beim
braunkohle-brikett-verbrennen, weil mir "die schwarzen gesellen" leid
taten, ich das echte gefühl, ich bringe sie um),
die ca 3 jahre lang behandelt werden musste (hat perfekt geklappt, aber
immerhin, für meinen arbeitgeber war ich nur verbrauchsmaterial "hopp +
ex" und der nächste bitte, denn
betriebs-pychologen oä standen für uns angestellte natürlich nicht zur
verfügung, das ging "reiß dich am riemen", und "wems in der küche zu
heiß ist, der soll halt draußen bleiben" -
depressionen: störungen des hirnlichen hippocampus-amygdala-systems
(auch bauchhirn ist involviert), und heute perfekt behandelbar, also
absolut kein grund mehr,
sich selbst und seine umgebung damit zu quälen -
völlig anders allerdings depressionen, die im lauf des prodromalstadiums
zb schiz.erkrankungen auftreten können, daran beißt man sich auch heute
noch die zähne aus)
und, heute lach ich zwar darüber, aber ging nicht nur mir so, denn auch
kollegen wurden psychisch krank, und wurden dann vom arbeitgeber
"ausrangiert", weil wir auch immer genügend
neue bewerber hatten, die völlig verkannten, wie psychisch belastend der
job war, obwohl wir rein äusserlich nur "wächter und oberkellner"
spielten, also quasi nix an arbeiten zu tun war -
forensische psychiatrie gilt auch heute noch als "dauerurlaub mit
bezahlung" für angestellte, und wer als mensch wirklich "dick + dumm +
wasserdicht" ist, kann sich tatsächlich ganz gut dort einrichten,
und wir hatten relativ viele kollegen, die genauso waren
(negativ-auslese natürlich) = für eine forensik werden solange leute
eingestellt und ausgeschieden, bis diejenigen, die bleiben,
zum milieu passen = die nötige resilienz haben, entsprechend gab es zu
meiner zeit unter den kollegen alles, von drogenhandel bis
schusswaffenverkauf, bis hin zu kolleginnen, die sich den
männlichen patienten aus irgendwelchen vorteilsnahmen heraus zum sexen
anboten, usw
das daran schlimme und sehr belastende war, dass man nichtmal den
kollegen über den weg trauen konnte, denn zb meine vorgesetzte =
leitende krankenschwester,
lag während ihrer dienste mit einem pat im bett, und auch mir wurden
drogen und schusswaffen (mit sogar "im dutzend sind sie billiger") uä
von kollegen abgeboten -
also nicht nur "achtung vor den patienten= psychopathen", sondern auch
"hüte dich vor den eigenen kollegen/innen", denn auch die sind wenns
drauf ankommt unberechenbar =
man hat also zum arbeiten keinerlei sichere basis in einer forensik =
jeder einzelne dienst eine expedition in den dschungel, und das über, zb
bei mir, 22 jahre lang fast tagtäglich
daher heute meine extreme "allergie" gegen alles psychiatrische,
psychologische, wenn ein wort mit "psy..." beginnt, stehen mir heute
schon die haare zu berge
Lediglich möchte ich einige Hintergründe darlegen, die m.E. den sehr
spezifischen Entwicklungsprozess dieses außergewöhnlichen Denkers
verständlich machen und damit gegen eine beschränkt undifferenzierte,
in „Bausch und Bogen“ erfolgte Herabwürdigung Stellung nehmen:
Dass Nietzsche unbezweifelbar von Kindheit an ein „Besonderer“, also
ein Sonderling, zunehmend mit deutlichen Anzeichen von Soziopathie,
dem Wahnsinn nahe und diesem zuletzt verfallen war, rechtfertigt
dennoch nicht, ihn samt und sonders in der von Dir, Waldemar,
betriebenen Weise zu deklassieren.
da ist das "psy..." doch schon:
nietzsche schon in kindheit/jugend ein auffälliger sonderling, anzeichen
für soziopathie, im lebensverlauf richtung wahnsinn driftend, was DU
natürlich als "wahnsinn+genie" usw aufinterpretierst,
was ich ganz linear sehe, als bereits in kindheit/jugend psychisch
auffällig/abnorm, und im lebensverlauf dann, quasi lege artis, dem
wahnsinn verfallen - und "deklassierend" meine ich das nicht,
sondern einfach als "status nietsche" = ein ganz üblicher vermutlich von
anbeginn seines lebens geistig behinderter (vielleicht unter seiner
geburt zu wenig sauerstoff?, sowas genügt schon),
und nach meiner ansicht, "nur ein gesundes hirn kann höchstleistungen
vollbringen", gehörte ein nietzsche mit sicherheit nicht zu den
"höchstleistern",
zumal, was ich aus psychiatrischer eigen-erfahrung ihm unterstelle, dass
zumindest sehr viel seines denkens und schreibens
selbst-therapie-versuche* waren
*
aber nicht etwa selbsttherapieversuche in richtung normalsein, wie man
denken könnte, sondern dem gehirn ist jeder arbeitsmodus recht, die
hauptsache er läuft stabil,
dem hirn geht also stabilität vor "richtigem oder falschem modus",
zb ist von vielen schizo-formen bekannt, dass die betroffenen einen
gradezu "wahnsinnigen" coffein- und nicotin- abusus pflegen (10 liter
kaffee pro tag + kettenrauchen),
heute weiß man auch warum: selbst-therapie-versuche, weil coffein +
nikotin sowohl als antagonisten als auch protagonisten hirnwirksam sind,
und das hirn eines schizo
in seinem schizo-zustand mit-stabilisieren helfen = das hirn "will" also
seinen schizo-modus stabil halten, so auf den ersten blick absurd einem
das auch vorkommen mag,
daraus ist zu schließen, dass man bei sch. leuten erst einmal
kaffee+kippen komplett absetzen müsste, um das hirn, den sch.modus, zu
de-stabilisieren, und dann quasi
riesengeschütze auffahren müsste, um das hirn aus seinen sch.modus
heraus-zu-poken, damit es überhaupt eine chance hätte, sich in
irgendeinen normalmodus wieder
einzuschwingen, den man ihm durch äußerlich angebotene führungsmoden
nahelegen müsste - davon ist heutige psychiatrie lichtjahre-weit entfernt
wh.
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