Karl Janssen über PhilWeb schrieb:
Ob Bonhoeffer im Gefängnis der Nationalsozialisten, wo er
seine Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft mit dem Titel
„Widerstand und Ergebung“ (DBW 8/S. 514) das besagte Zitat: „Einen
Gott, den es gibt, gibt es nicht“ unter dem Gesichtspunkt des
Lügnerparadox verfasst hat, darf nicht nur bezweifelt werden,
sondern eine derartige Annahme, ebenso wie die eines
Zirkelschlusses muss diesbezüglich auf philosophisches
Unverständnis schließen lassen, da Bonhoeffers Ausspruch sich auf
seine Aussagen in „Akt und Sein“ S. 94 beziehen. Bonhoeffer sucht
dort nach einer der Offenbarung gemäßen Denkweise, die das
Denkgebäude der Theologie aus deren Fremdbestimmung durch
idealistische und ontologische Systemphilosophien und damit aus
anthropomorphen Denkmustern herausführt. Und nur mit diesem
Hintergrund ist eine zutreffende Deutung seiner Aussage möglich.
ich würde denken, dass bonhoeffer im kz andere reale probleme hatte, als
sich um "gott-deutungen" zu kümmern, bzw dass er mit solchem tun die
realen probleme versucht hat zu verdrängen ...
bonhoeffer war einer der "persönlichen gefangenen" hitlers, also
"sonderbehandlung" bis zur hinrichtung (kurz vor kriegsende aus
praktisch rache) - indes, diese herren wussten, auf was sie sich einließen,
als sie gegen hitler vorgehen wollten, und es gibt in solchen fällen nur
2 enden: entweder man erledigt die bestie, oder diese erledigt einen
selbst - hätten "die bonhoeffers" konsequent gehandelt im sinne
"tyrannenmord", und der wäre völlig berechtigt gewesen, und sich nicht
mit bedenken und verkomplizierungen letztlich selbst an die henker
ausgeliefert, wärs anders gelaufen.
der beste schutz hitlers waren nicht "vorsehung" und ähnlicher blödsinn,
sondern war die völlige unfähigkeit seiner widersacher, die trotz über
jahre attentatsversuchen nicht ein einziges mal zum erfolg führten,
und das ist nur erklärlich, wenn man annimmt, diese
möchtegerne-attentaters waren "cunctatoren" = zögerer, bedenkenträger
typisch deutscher art, zb der militär !! stauffenberg, der den
sprengstoff in der
tasche in letzter minute halbierte (statt zb noch eine dritte ladung
hinzuzupacken)
über jahre hatten die attentäter, die bonhoeffers, ihre chancen, und
haben sie allesamt nicht genutzt, dass sie selbst dann umgebracht
wurden, war die simple konsequenz ihrer eigenen unfähigkeiten.
Aus epistemologischer Sicht würde das angeführte
Zitat bedeuten,
dass menschliche Erkenntnis von Gott allenfalls nur unvollkommen,
wenn nicht gar unmöglich sein kann und sich daher jedes
abgeschlossene Gottesbild verbietet. Daraus folgt: Einen Gott, der
gemäß einem aus anthropomorpher Vorstellung entwickelten
Gottesbildes existieren soll, kann es demnach nicht geben. Das ist
auch die Aussage des Dekalogs: Du sollst, resp. kannst dir kein
Bild von mir als deinem Gott machen. Gott gibt sich nach
entsprechender Überlieferung selbst keinen Namen, keine Identität,
sondern verweist auf sein Dasein: Ich bin da – JAHWE. In anderen
Übersetzungen nennt sich Gott selbst “Ich bin, der ich bin” oder
“Ich werde sein, der ich sein werde” oder “Ich bin, der ich sein
werde”.
man sollte vielleicht nicht den "judengott" mit dem christengott in
verbindung bringen oder gar gleichsetzen, denn der judengott besteht aus
"buchstaben", also dem, das zb karl, original als "nur information"
bezeichnen würde, während der christengott samt anhang aus
gegenständlichkeiten besteht = jesus, heiligen, figürchen, madonnen usw
- es gibt im jüdischen das bilderverbot "du sollst, du kannst, dir kein
bild von "jawe" machen, auch in deiner vorstellung nicht", während es im
christlichen genau umgekehrt ist, da wird gott auf alle möglichen weisen
verbildlicht, um ihn vermeintlich be-greifen zu können,
"anfassbar" werden zu lassen - der jude redet, innerlich und äußerlich
aufrecht stehend, selbst mir seinem gott direkt, muss er, weil nichts
materielles vorhanden ist, während der christ vor figürchen wörtlich
"zu kreuze kriecht" und 1000 krücken braucht - der judengott ist ein
fröhlicher gott, bereit und zugänglich auch für schräges und schabernack
im zwiegespräch, der christengott hingegen eine ewig leidende,
traurig-gestimmte "eminenz", wie ein mittelalterlicher könig
("anfortas"-verschnitt), mit der aufgabe, sünden zu vergeben - wenn du
im jüdischen was ausfrisst, hast du ganz schlechte karten vor gott, weil
er dich ganz
persönlich zur rede stellt und haftbar macht, im christlichen hingegen
kannst du dich durch labern, heulen, usw herauswinden, weil dein
gottkönig dir "vergibt", was letztlich heißt, er nimmt dich nicht ernst,
und interessanterweise gibts ua. auch deshalb im jüdischen keine
"hölle", da ist die ultimative strafe die anihilation deines namens aus
dem buch des lebens = du bist nicht in einer hölle, sondern es hat dich
nie gegeben =
gott hat dich schlicht verlassen, seinen "namen" von dir abgezogen = du
bist nicht mehr bestandteil irgendeiner vergangenen, gegenwärtigen, oder
zukünftigen welt
die um-schreibung des judengottes in deutsch: JHWH (eine insgesamt
vierwertige alliteration bzgl endbuchstaben, und fast redundant)
es geht die schöne legende, die aufgespannte welt seien nur die in
unordnung geratenen buchstaben des wahren namens des judengottes, und
die immer-weiter-nur-werden welt versuche deshalb im immer-nur-
weiter werden in form endloser permutationen der buchstaben den wahren
gottesnamens wieder in der richtigen reihenfolge zusammen zu setzen,
worauf die welt zu gott zurückfließen wird, die trennung gott-welt
also aufgehoben, und sich ihre existenz dann erübrigt haben wird. (meine
vorstellung: am ende aller wechselwirkungen wird die welt einfach
verschwinden, weil nicht-wechselwirken bedeutungsgleich mit
nicht-existieren ist)
Das mag man nun fundamentalontologisch
verschiedentlich deuten,
doch es bleibt dabei: alle diese Deutungen und nachfolgend
erdachten Gottesbilder sind menschengemacht und somit per se
unzureichend und damit hinfällig. Nur das kann Bonhoeffer gemeint
haben und darin findet sich ungemeine Freiheit für ein jeweilig
eigenes Gottesbild, das nicht theologisch oder ähnlichen Vorgaben
entsprechend diktiert ist, sondern einzig einer persönlich innigen
Beziehung zwischen Mensch und Gott gemäß und damit einfach nur
wortlos bleibt. „Solo Dios basta“, damit hat Theresa von Avilla
(Waldemar ich warne Dich!) eben genau dieses ausgedrückt. Das
heißt aber auch, dass es Gott immer nur für einen bestimmten
Menschen in dedizierter Art und Weise zu einer bestimmten Zeit
“geben” kann und eben nicht von einer Außen- resp.
Beobachterperspektive bewertet werden kann. Für alle(s)
Außenstehende bleibt nur Gottes Schweigen.
wir hatten, wo ich früher wohnte, eine nachbarsfamilie, der mann war
mathematik-prof an der uni köln zu seiner aktiven zeit gewesen, im alter
dann irgendwas zwischen depressiv + schizophren geworden und
deshalb in ambulanter dauerbehandlung, der hatte im kleinen vorgarten
seines hauses einen beeindruckenden grellweißen marmorobelisken
aufgestellt, ca 3 m hoch, oben spitz zulaufend, und in augenhöhe die
große ohne farbe ins marmor eingravierte inschrift "DEUS EST UNUM"
(ungeschicktes latein?, oder weil 11 buchstaben "besondere" primzahl
sind?, sollte wohl heißen "es gibt nur einen gott", oder sowas, und
nicht etwa "gott ist ein unikum) - ich bin beim ausgang mit den hunden
oft an dem teil vorbeigekommen, und dachte mir meinen teil: war der prof
ein mathematiker, der im alter schizo geworden ist, oder ein von
anbeginn schizothymer mensch, der einen teil seiner krankheit in form
"mathematik" beruflich auslebte und so unterdrückte? (seitdem sind mir
"mathematiker" einigermaßen suspekt)
*
und ja, "waldemar, ich warne dich", akzeptiert, denn garade auch zur
größten kirchenheiligen der catholica, theresia von avila, habe ich ja
ein besonders liebevolles verhältnis ..., und zum "hildchen von bingen",
neben deren klosterruinen ich zu wohnen die fast exotische ehre habe,
natürlich auch
hildchens "mein kampf":
https://www.deutschlandfunk.de/der-kampf-um-kirchliche-anerkennung-100.html
Aus Sicht eines metaphysischen Telos ist der
Mensch (in seiner
Ebenbildlichkeit Gottes) noch lange nicht, was er sein soll. Damit
schließt sich der Kreis zu Waldemars fataler Sicht auf den
Menschen und ich denke, wir hören hier erst mal wieder auf zu
philosophieren.
ich bin damit nicht gemeint, ich bin NICHT ebenbild von göttern, sondern
nur eine kreatur = ein tier, unter allen anderen mit-tieren auf diesem
planeten, ich habe ein großes hirn, andere tiere können gut fliegen,
wieder andere schnell laufen, usw = ich weigere mich, mich von den
anderen mit-tieren grundsätzlich irgendwie abzuheben, denn im
anthro-größenwahn ist die atemluft sehr knapp, und der sauerstoffmangel
im hirn macht dann all die verwirrungen und irrungen des menschen = auch
jemand, der voll auf kokain ist, fühlt sich unbesiegbar und was weiß ich
mehr, und dass mensch sich noch zum besseren entwickeln könnte?, wir
sind genauso gefangen "in unseren genen/unserer epigenetik" wie jedes
andere lebewesen auch.
wh.
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