transmitted from iPad-Client
Am 09.12.2020 um 20:08 schrieb Joseph Hipp via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
[Philweb]
Am 09.12.20 um 18:42 schrieb K. Janssen via Philweb ....
Hallo Karl,
so wie ich dich lese, hast du den Artikel unter
http://www.trend.infopartisan.net/trd0507/t030507.html
nicht oder nur kurz gelesen, ich beruhige, nur 10 Minuten genügen, um dort die Stelle
richtig zu verstehen, denn dort geht die Bedeutung von ".. in sich.." aus dem
Kontext hervor, ebenfalls "das Erste".
Ich habe den Artikel „diagonal“ gelesen, mehr brauchte es nicht, da Du (wie ich schrieb)
ja schon „die Nadel im Heuhaufen“ gefunden hattest.
(Und dann kannst du ja mit der Bedeutung bei dir
vergleichen, und ob sie bei dir auch aus dem Kontext hervorgeht oder eher nicht, und das
glaube ich hast du gesehen.)
Sehr viel Kontext war hier nicht erforderlich, da Dein Zitat unmittelbar auf den
Punkt verweist, auf den es mir ankommt. Dabei ist es für mich unerheblich, ob Adorno
(vermutlich in Anlehnung an Hegel) diese (von Dir zitierte) Feststellung in seine Kritik
an Ursprungsphilosophie einbaut oder diese explizit trifft: prima philosophia müsse auf
ein Allgemeines gehen, letztlich auf ein Abstraktes. Das Erste der Philosophie hat totalen
Anspruch- unvermittelt, unmittelbar...
„Aber ein jegliches Prinzip, auf welches Philosophie als auf ihr erstes reflektieren
kann, muss allgemein sein ....Und ein jegliches Prinzip eines Ersten, wäre es auch das der
Faktizität im radikalen Empirismus, enthält in sich Abstraktion“.
Das Entscheidende an dieser Aussage ist, dass jegliches! Prinzip (als Ursprung) eines
Ersten in sich unvermittelt Abstraktion hat.
Ob man sich nun dieser Aussage anschließen will/kann ist ein anderes. Ich jedenfalls fand
diese von Dir hier vorgebrachte „Fundstelle“ ideal, um Dir meine zuvor gegebene Auslegung
von Geist als Abstraktum zu erläutern.
Aber bei Adorno ist es "das Erste", das er
zumindest teilweise kritisiert, nämlich eine Hälfte der Aufklärung, das habe ich so in
etwa in Erinnerung, du scheinst das Erste nun auch zu verwenden, das geht nicht.
Entschuldigung.
Ganz klar auf den ersten Blick! Auf den zweiten jedoch sollte gelten, dass ein jeweils
Erstes per Definition immer „das Erste“ ist; einerlei unter welchem Bezug man es
betrachtet. Meiner Ansicht nach ist „Geist“ das Erste und ich sollte/wollte ja erläutern,
was ich darunter verstehe.
Er hatte schon ein "komisches Wort" für
etwas benutzt, und nun benutzt du dies mit ganz anderer Bedeutung.
Konnte ich Dir meinen Bezug darauf, mit oben gegebener Erläuterung zufriedenstellend
darlegen?
Wenn ich hier irre, ok, weiterdiskutieren zu dem
Ersten geht nicht. Das meine ich ja so oft: mit jedem Wort wird ein neues Kapitel
aufgeschlagen. Dorthin geht meine Kritik, nicht auf irgend welche Existenzen. Du siehst,
ich kann noch ein wenig mit der begrifflichen Sprache schreiben, aber sie ist nicht meine
einzige. Und das alles könnte ich nicht mit der nicht-begrifflichen Sprache schreiben.
Vielleicht irre ich mit diesem Einwurf, aber ich musste ihn schnell schreiben.
Du hast gut geantwortet, danke auch für deine Gründlichkeit, ich lache aber auch, dass
ich noch ein wenig Bananenschalen auf den Boden werfen kann. Aber ich vertraue darauf,
dass du an ihnen vorbei kommst.
Mein „Kreuz“ hab ich mir im Sommer beim Leitersturz schon gebrochen, da wäre ein
Ausrutscher nichts dagegen :-)
Für die weiteren Ausführungen zum "Gott", ich bin gezwungen, dieses zu nutzen,
andere benutzen andere Wörter, ok, diese Instanz denkst du so. Aber ich habe noch andere
Bananenschalen, die ich die letzten Tage fand, und zwar habe ich gemäß einer Internetseite
die leichte Vermutung, dass du nur halb bei der Sache bist:
Das wird interessant... muss ich mir aber erst mal genauer ansehen.
Bis dahin ein break - denn morgen muss ich „ganz bei der Sache sein“
Beste Grüße! - Karl
„Ich glaube, dass es Gott gibt, aber ich weiß es nicht genau!“ Das ist nicht der Glaube,
den wir Christen meinen.
(
https://www.kirche-und-leben.de/artikel/was-bedeutet-glauben)
Ich kann mir vorstellen, dass du antworten würdest: "Doch ich weiß es genau."
Ich verzichte darauf, die Fortsetzung der Internetseite nach diesem Satz zu schreiben.
Dort geht es vielleicht weiter mit "Anthropomorphismen", und einigen von den
Wörtern, die "von Religionen" in Beschlag genommen werden: Glaube, Liebe,
Hoffnung, Vertrauen usw. So als wäre das alles amalgamierbar, und dann zu einer Sache
hinführbar. So kam ich auch zum Text: 1. Korinther 13, und kann nur sagen: Das ist doch
ein schöner Text. Ich sehe ihn aber separat, vereinnahme ihn für alle Menschen (ich weiß,
das darf ich nicht), und freue mich nicht darüber, wenn andere ihn für ihre
"Sichtweise" sozusagen beschlagnahmen. Dort steht nichts von einem Objekt der
Liebe, des Glaubens, der Hoffnung, das Objekt kann ja auf der Erde eine Einzelperson sein,
das läßt der Text offen, es könnte sogar die Liebe eines Polyamanten sein. Ebenso scheint
es mir dort mit dem Wort Glauben zu sein. Es ist einige Idealisierung im Text, auch
Liebe>Glaube, Hoffnung. Diese Wörter kommen dort klar als Abstraktionen oder
Idealisierungen vor, das ist ok.
Sprache hängt eben sehr von den Wörtern ab. Ich kann mir eine Sprache vorstellen, die das
Wort "Meinen" genommen hätte. Und dann hätte dort gesagt werden können:
"Meinst du an Gott?" In dieser Sprache hätte dann ganz anders argumentiert
werden müssen. Durch die Sätze in der Sprache werden Sachen zu denken gegeben, die dann
gedacht werden können. Warum jedoch wird gesagt, dass sie gefühlt, geglaubt, usw. werden,
wo wir doch alle wissen, dass diese Arten des Denkens überwiegend nur instrospektiv
beschrieben werden können. Und gemäß der Prävalenz der Liebe gegenüber dem Glauben in 1.
Korinther 13, dürfte gesagt werden: "Ich liebe an Gott." Zumindest läßt dieser
Text das alles offen, die Redensweise und die Existenz. Scheltet sogar ein wenig gegen die
Propheten. Wenn der Text unreligiös war, wurde vergessen, ihn zu beseitigen, aber er wird
gerade benutzt!
Ach so, dann hatte ich noch einen Zugang zur Sache: Das sogenannte
Privatsprachenargument, das ich anzweifle, und auch dafür jetzt keine Zeit habe.
Und noch einen anderen Zugang über die sogenannten "Weltanschauung".
Komischerweise wird dieses Wort meist neben andere Wörter gestellt, so als müsste jeder
sich zu irgend was bekennen, von irgend was überzeugt sein.
Diese Zugangsweisen kamen mir die ganze Zeit, als hier ein Streitgespräch lief. Nebenbei
gesagt: Heute habe ich ein neues Wort im Internet gefunden: "Behauptungsprosa".
Gruß
Joseph Hipp
_______________________________________________
Philweb mailing list
Philweb(a)lists.philo.at
http://lists.philo.at/listinfo/philweb