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Am 03.06.2024 um 15:32 schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
hallo ins philweb,
was ich von der sex-diskussion hier mitbekomme:
- auf menschlichem sex liegen sehr schwere sog "taboos" = tabus
- tierischer sex wird von mensch demgegenüber maßlos abgewertet
("straßenköter-theorie")
Von einer diesbezüglichen Theorie war keine Rede, lieber Waldemar!
- es gibt bei mensch eine starke denk- und erlebens-
diskrepanz zwischen dem ganz simplen natürlichen zweck des sex = einfache neu-gemixte-gene
weitergabe auf eine neue generation,
und dem (persönlichen) erleben von sex, das religiös und metaphysisch mit fast unendlich
vielen sachen befrachtet und belastet und so bis zur unkenntlichkeit verstümmelt wird
Das ist ja nun glücklicherweise zumindest in unserem Kulturkreis überwunden. Wer
kümmert oder schert sich noch um religiöse Tabus oder Einschränkungen herkömmlicher Art,
wie z.B. das Dogma, Geschlechtsverkehr ohne erklärtes Ziel einer Schwangerschaft sei eine
sog. Todsünde?
Sollte man diesbezüglich an dem partiell weiter betrieben Narrativ von verkorksten
Theologen und Frömmlern aller Art festhalten oder sich doch eher an den Aussagen der
modernen Theologie orientieren, wie sie in Deutschland (zum Leidwesen Roms) aktuell
vorliegen?
Man sollte schon die gesamte Szene im Auge haben, bevor undifferenzierte Kritik geübt
wird.
Und der Islam? Ja, gehört zu Deutschland (wie von höchster politischer Repräsentanz
bescheinigt), ergo hat man sich mit dessen Moralverständnis und seinen Auswirkungen zu
arrangieren, oder etwa nicht?
- phylogenetisch ist ein männliches y-chromosom (im
xy) ursprünglich tatsächlich ein weibliches x-chromosom (im xx), dem ein schenkel abhanden
gekommen ist =
ein y-chromsom ist ein quasi "defekt gewordenes" x-chromosom =
das männliche "prinzip" ist phylogenetisch nachweisbar eine (ursprünglich
defektuöse) abspalt-entwicklung aus dem weiblichen prinzip der ursprünglich einfacheren
vegetativen vermehrung (durch "sprossung") =
der phylogenetische entwicklungsweg war also genau umgekehrt (vom weiblichen als
abspaltung davon zum männlichen),
als die "bibeln der welt" in (typisch) magischer-umkehrung behaupten, das
weibliche prinzip sei aus dem männlichen entstanden (adam-eva-theorie)
Warum hältst Du Dich bei metaphorischen Darlegungen einer längst vergangenen Epoche auf?
Liest Du eigentlich genau, was ich hier diesbezüglich geschrieben habe oder sind es nur
immer wieder Deine reflexartigen Repliken gegen eine verhasste Religion?
Wie gesagt, Religion in ihrer modernen Auslegung und Praxis geht inzwischen viel mehr auf
die Jetztzeit ein, doch wenn man sich an den überholten Formen abarbeitet, läuft es
eigentlich nur ins Leere. Ein Kampf gegen nicht vorhandene Windmühlenflügel, wie ihn der
bedauernswerte Don Quichote vollführt hat. Du bist ja des Spanischen mächtig, lese doch
einmal im Original dieses grandiosen Werks nach.
Wie will man eigentlich zu einem objektiven Urteil kommen, wenn jeglicher persönliche
Bezug zu Religion fehlt?
[[ das männliche aus dem weiblichen wird heute als ein "geniestreich der
evolution" gesehen,
weil mit dem weib/mann-sexen die gene der neuen generation jeweils (wie karten) neu
gemischt sind, also die neuen lebewesen neue eigenschaften haben,
sodass eine sexende tierart die parasitäre "begleitmusik", die als natürliche
ko-evolution im großen stil mitlief (denn lebewesenarten "kuscheln" sehr gerne
zusammen, aus energetischen gründen übrigens,
also wieder thermodynamik!),
auf sehr viel kleiner flamme weitgehend vermeiden konnte, da sog "parasiten"
auf ihren wirt angepasst sein müssen, um selbst auf ihm überleben zu können,
was bei sexender vermehrung der wirte nur noch vermindert der fall ist ]]
(es gibt heute schon auch lebewesen wie sog "scheimpilze", die beherbergen zb
1000 genetisch-leicht-unterschiedliche zellkerne in der zelle,
da haben co-evolutionieren-wollende parasiten höchst schlechte karten, weil das sog
"entscheidungs-problem" wirksam wird)
Nun, das Beschriebene will, bzw. muss ich Dir glauben, es ist nicht mein Fachgebiet, so
interessant es auch ist. Allerdings würde ich hierzu gerne auch die Meinung von
dedizierten Fachleuten hören, da ich Dein Schleimpilz-Beispiel zwar prinzipiell zu
verstehen glaube, nicht jedoch bezogen auf dessen Details.
* der nächste "geniestreich der evolution"
in diesem feld scheint übrigens schon in phylogenetischer vorbereitung,
indem eine weibliche xx-zelle von mehreren männern = xy zellen, jeweils teil-befruchtet
werden muss, ehe lebensfähiger nachwuchs entsteht
(leider jedoch läuft der irdischen lebens-evolution langsam die zeit davon, indem die
sonne in ca 400 mio jahren IHR NEIN zu allem irdischen lebens-unsinn sagen wird)
wie oft willst Du bis dahin noch leben? Ich dachte immer, Du würdest davon
ausgehen, nach einem, eben diesem Deinem jetzigen Leben sei „Schicht im Schacht“? Was
kümmern Dich also künftige Umtriebe der Evolution?
dieses ganze [[ ... ]] scheint den meisten
zeitgenossen -noch immer- unbekannt zu sein,
sie leben höchst bedauerlich lieber in alten weltbildern, in denen man den sex
mythologisiert, tabuisiert, das männliche über das weibliche dominiert (extrem siehe zb
heutiger islam) usw usw
Meinst Du damit auch mich? Natürlich! Und deshalb empfehle ich Dir, meine Beiträge
genauer und vor allem umfassend zu lesen, bevor Du zu einer spontanen Antwort üblichen
Musters ansetzt, damit auch ich Dir wieder auf unsere bewährte Art antworten kann.
Bester Gruß!
KJ