> Am 03.05.2022 um 14:44 schrieb Karl Janssen <janssen.kja(a)online.de>:
>
>
> Eine „Dimension“ gegen die andere auszuspielen (um es salopp zu sagen) liegt überhaupt nicht in meinem Interesse. Ich denke, es ist eine Frage der Perspektive, aus der ich sowohl auf RZ wie auf einen Konfigurationsraum sehe, bzw. Letzteren definiere.
Hi Karl,
auf jeden Fall ist der Konfigurationsraum zeitfrei definiert und damit fundamentaler als die Raumzeit. Nur das ist ja eigentlich Barbours überbewerte These, dass nämlich der Zeit keine fundamentale Bedeutung zukomme, sie aber natürlich nachgeordnet vielfach bestimmt werden könne. In der Physik ist der Konfigurationsraum ein geometrisch bestimmter Ortsraum. Beim Shape Space dagegen kommt es auf die Elemente nicht primär an, sondern vornehmlich auf die aus ihren Verbindungen hervorgehenden Formen. Und die ändern sich ja instantan jeweils für das Ganze bzw. alle Elemente, da letztlich alle mit allen zusammenhängen.
In die Raumzeit einbettbar ist unser Sonnensystem mit der Erde und ihrer sphärischen Oberfläche. Dabei lässt sich aus den Schnappschüssen der Blicke eines Kindes in den Sternenhimmel bereits eine Formdynamik verbindbarer Punkte gewinnen, in die mathematisch verfeinert relational die Newtonsche und Bohmsche Mechanik einbeziehbar sind. Die Invarianz der Elektrodynamik sprengt allerdings den Rahmen, so das die Raumzeit in eine 3d-Raumschichtung mit kausaler Struktur aufzuteilen ist, die gleichwohl den Relativitätsprinzipien zu genügen vermag. Dass die nunmehr nicht mehr fundamental sind, hätte Einstein sicher nicht behagt.
Und wie der Ukrainekrieg gerade wieder zeigt, kommt es auf der Erde wesentlich auf die Verteilung der Ernährungsgründe und Rohstoffvorkommen an, wenn es ums Verstehen der Bevölkerungswanderungen und -formierungen geht. Zudem sind es die kulturellen und zivilisatorischen Werte, die bei den jeweiligen Ausbeutungen eine wesentliche Rolle spielen. Aber warum hat sich noch niemand in Analogie zur ART hinsichtlich der Natur an eine ART hinsichtlich der Menschheit herangetraut? Mit ihr hätte sich kaum jemand in derartige geopolitische Anhängigkeiten begeben, wie es bis heute weltweit geschehen ist.
IT
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Auf unten stehenden Passus, Ingo, habe ich nur bezüglich des Jeans-Zitats (Zitat stammt aus einem Essay von J. Jeans) geantwortet.
>> In toto fällt nichts mit irgendetwas zusammen, denn dann ginge es um Ununterscheidbarkeit. Im Alltag wie in der Wissenschaft geht es stets nur um Annäherungen. Und die reichen mathematisch nicht nur in der Kosmologie, sondern auch im Alltag weiter als die Umgangssprache. Entstammt Jeansens Zitat vielleicht dem Kontext der Mikrophysik? Und ist es einem Lehr- oder Sachbuch entnommen?
Weitaus mehr Relevanz (als die Nachfrage zur Quellenangabe) hat Deine Aussage, wonach es die „Annäherungen sind, die Alltag und wissenschaftlichen Zugang zur Lebenswelt bestimmen. Bekanntlich pflege ich hier penetrant das „Dogma“ der Wahrscheinlichkeit zu predigen: Das Wahrscheinliche geschieht am Wahrscheinlichsten. Damit komme ich insoweit Deinem Statement nahe, als Wahrscheinlichkeit eben auch den Charakter von Annäherung hat. Je höher der Wahrscheinlichkeitsgrad eines Sachverhalts oder Geschehens, desto genauer die damit verbundene Näherung.
Diesen Zusammenhang kennt selbstredend auch die Umgangssprache, resp. er wird zweifelsfrei auch umgangssprachlich im Alltag dargestellt. Dort findet individuelle wie kollektive Lebenserfahrung durchaus ihren umgangssprachlichen Ausdruck von Annäherung; eine bisweilen Infinitesimale Annäherung, die im Alltagsverständnis eher als ein Zusammenfallen von situativen Ereignissen oder schlichtweg als Zufall angesehen wird. Dennoch und zweifelsfrei ist Umgangssprache der große Stolperstein, wenn es darum geht, dem eigentlichen Wesen von Gott und Welt näher kommen zu wollen.
Aber auch nur das normale, triviale Alltagsleben betreffend bleibt fraglich, ob dies unter dem Diktat strikter Regelhaftigkeit von Mathematik oder auch nur bezüglich deren hinlänglicher Stringenz möglich und vor allem auch lebenswert resp. liebenswert wäre.
Beste Grüße! - Karl
>> ____________________________________________
> Philweb mailing list
> Philweb(a)lists.philo.at
> http://lists.philo.at/listinfo/philweb
Øystein Linnebo
‘Abstraction and grounding’
Thursday, April 28 at 18:00 (CET)
The MAP (Master in Philosophy) at USI (Università della Svizzera Italiana, Lugano) is pleased to announce the third talk of the Lugano Philosophy Colloquia of Spring 2022, ‘Abstraction and grounding’.
The guest speaker is:
Øystein Linnebo (University of Oslo)
The talk is chaired by:
Alessandro Giordani (Catholic University, Milan)
Date:
Thursday, April 28 at 18:00 (CET)
Location:
The talk will be held on Zoom, and it will also be streamed on USI Master in Philosophy Facebook page<http://www.facebook.com/usimap>.
To participate:
Please write an email to amm.map(a)usi.ch<mailto:amm.map@usi.ch> or send a message to our Facebook page (www.facebook.com/usimap<http://www.facebook.com/usimap>).
The Abstract of the Talk:
Are there “thin objects” whose existence does not make any substantial demand on the world? In my Thin Objects (OUP 2018) I defend an affirmative answer based on a Fregean form of abstraction. This talk attempts to connect two central aspects of the resulting view with the notion of metaphysical grounding. First, every truth about some thin objects is grounded in a truth that does not involve these objects. Second, the notorious “bad company problem” for abstractionism can be solved by insisting that every truth about the desired abstracta be grounded in a truth that is solely about a prior and independently available ontology.
The talk is part of the Lugano Philosophy Colloquia - a series of events organized by:
- Master in Philosophy at USI
- Ratio – Philosophical Association
- Istituto di Studi Filosofici, Lugano
If you want to stay updated on our incoming philosophical events, please check our page https://www.usi.ch/en/feeds/17840 and subscribe to our mailing list<https://lists.usi.ch/mailman3/postorius/lists/philosophy.lugano.lists.usi.c…>. For any question, please write to amm.map(a)usi.ch<mailto:amm.map@usi.ch>
We look forward to your presence!
Am 10.04.22 um 21:15 schrieb waldemar_hammel:
>
>
> Am 10.04.2022 um 18:12 schrieb Joseph Hipp via Philweb:
>>
>>> Abgesehen von diesem Extremfall kann man sagen: sonst müssen die
>>> Erlebnisse aufeinander folgen, einer nach dem anderen, und schon
>>> sind wir bei der Zeit.
>>
>> Hier vielleicht ein passendes oder ein unpassendes Beispiel: Die
>> Temperatur. Im Flüssigkeitsthermometer geht der Strich höher, bei der
>> Uhr der Zeiger. Die Erlebnisse des Stands des Striches oder des
>> Uhrzeigers sind vorhanden. Bei der Zeit wird davon abgesehen
>> (abstrahiert, ceteris paribus), dass die Zeit selbst involviert ist.
>> Das kannst du als Fehler ansehen, oder auch nicht. Analog oder in der
>> Folge gibt es das bekannte Problem des Messens, bei dem die Messgröße
>> gefälscht wird.
>
>
> hallo joseph,
>
> was denkst du denn über ereignisse, die vom hirn rückdatiert werden,
> ohne das die person kenntnis darüber erlangen kann,
> und sogar, in grenzen, ereignisse, auch sogar länger vergangene, die
> vom hirn in die zukunft vordatiert werden, ebenfalls ohne dass die person
> kenntnis davon erlangt - beide effekte sind relativ häufig, und dienen
> ua der vermeidung sog "kognitiver dissonanzen" - unser hirn "glättet" so
> unseren erlebten zeit-verlauf = einfacher gesagt, unser eigenes hirn
> belügt uns auch zeitablaufmäßig wie gedruckt
>
> messen:
> ist immer nur näherungsweise möglich, und das nicht, weil wir zu blöd
> wären, sondern weil natur immer nur "ungefähr" arbeitet,
> zb sehen wir auf einem bade-thermometer brave 30 grad, die reale
> mikro-temp schwankt aber unablässig um den mittelwert 30 grad mit
> fallender tendenz,
> sodass unsere "messung" zb einer badetemp reine fantasie ist
>
> und auf mikro-ebene noch vertrackter: was wir messen, ist immer im
> zeitpunkt der messung schon vergangenes, wir kommen mit der methode
> "messen"
> nie an tatsächliche ist-zustände heran - auch messen ist eine
> beschreibungs-art von bereits einmalig + irreversibel vergangenem, da
> die welt auf allen größenskalen
> unablässig und unvorhersehbar immer nur neu wird - wir leben nicht in
> einer sein-welt, sondern in einer immer-nur-weiter-werden welt,
> während unser hirn
> uns tapfer eine sein/sosein welt "als konstante" vormacht, in der wir
> uns zurechtfinden können sollen usw., deshalb schlagen für uns
> "schicksal" und andere
> zufälle -scheinbar- zu, während welt ganz einfach immer nur weiter neu
> wird - die welt besteht aus den jeweiligen vielzahl-an-möglichkeiten,
> die sich aus dem
> jeweils gerade entstanden und schon vergangenem als feuerwerk neu
> ergeben, und von denen eine oder einige dann realisiert werden, nur um
> dann ihrerseits
> wieder in den neu-werdens-prozess einzutreten, und nur an der
> "vielzahl-an-neuen-möglichkeiten"-stelle, am "feuerwerk", gibts für
> uns eingriffsmöglichkeiten,
> beschränkte aussuchens-möglichkeiten, und das auch nur, soweit unser
> verstand oder gemüt reichen mögen ..-.
>
> wh.
>
>
Alles gut geschrieben, ich habe keine Antwort auf die vielen Fragen, die
sich stellen und stellen könnten, du weißt, dass ich nicht davon
ausgehe, dass Fragen von Personen gestellt werden bzw. werden können,
sondern dass sie aus der Sache selbst kommen und die Person anstoßen,
also etwas bei ihr bewirken. Die wirkende Sache kann auch in der Person
sein. Und dann ist das Messen sowieso fiktiv zu denken, denn ein Messen
kann nur von jemandem getan werden, der meint, er wäre über der Sache,
den Sachen. So wie "der Geist über den Wassern". Wer ist schon über
etwas? Ich nicht. Da ist für die Normalsprechenden eine Raum-Metapher im
Spiel. Ganz zu schweigen von "der Wechselwirkung". Auch um diese zu
sagen bedarf es der Meinens, man sei über den Sachen. Hoffentlich habe
ich jetzt nicht zu sehr geschwafelt. Denn Wechselwirkung ist schließlich
dein Spezialgebiet und meine Schwachstelle.
Du kannst dich erinnern, dass ich eigentlich nicht zur Raum-Zeit-Sache
hin kam, weil ich im Text von Karl nicht bis dorthin kam, und vermutlich
allgemein unfähig bin. Nur Claus kam mit dieser speziellen Sache, die
ich kurz kommentieren wollte, aber tiefer komme ich nicht hinein. Denn
ich denke, bei der Gratwanderung zwischen Einstein und Sokal falle ich
schnurstracks herunter.
Jh
Deadline approaching for International Students for the admissions to the 2022-2023 edition of the MA in Philosophy at Università della Svizzera Italiana (USI).
Deadline for applications:
· International students: April 30th (non-EU and non-Swiss citizens)
· Others: June 30th
The MAP (Master of Arts in Philosophy) at USI:
* focuses on four core areas: metaphysics, logic, philosophy of science, philosophy of mind.
* is a research-oriented program, aimed at preparing the students for the most demanding Ph.D. programs around the world.
* guarantees a personal tutor, who is one of the professors of the MAP and who provides: regular one-to-one meetings, feedback on written work, and guidance towards future academic career.
* stands out for the international stature of its professors.
The 2022-2023 academic year faculty includes:
Timothy Williamson (Oxford)
Achille Varzi (Columbia University) Kit Fine (New York University)
Kathrine Kosliki (University of Neuchâtel)
Tim Maudlin (New York University)
Anna Marmodoro (Durham and Oxford)
Øystein Linnebo (University of Oslo)
Peter Simons (Trinity College, Dublin)
Kevin Mulligan (USI)
Franz Berto (St. Andrews University)
Thomas Sattig (University of Tübingen)
And many others…
You can find the application procedure at the following link: https://iscrizione.lu.usi.ch/
Contact for further information: map(a)usi.ch<mailto:map@usi.ch>
Further info can be found at:
www.map.usi.ch<http://www.map.usi.ch>
www.facebook.com/usimap<http://www.facebook.com/usimap>
Am 11.04.2022 um 00:33 schrieb waldemar_hammel:
>
>
> Am 10.04.2022 um 21:37 schrieb Joseph Hipp:
>> Ganz zu schweigen von "der Wechselwirkung". Auch um diese zu sagen
>> bedarf es der Meinens, man sei über den Sachen. Hoffentlich habe ich
>> jetzt nicht zu sehr geschwafelt. Denn Wechselwirkung ist schließlich
>> dein Spezialgebiet und meine Schwachstelle.
>
>
> hallo joseph,
>
> "wechselwirkung" ist, bis auf die daraus folgenden feinheiten, ganz
> einfach zu begreifen:
>
> üblich ist, dass wir abläufe beobachten, in denen wir einer
> voraus-wirkung einer daraus folgenden nachfolge-wirkung die namen
> "ursache + wirkung (der ursache)"
> geben, weil sie zeitlich oder räumlich oder gar zeitlich+räumlich als
> getrennte auftreten und "irgendwie" zusammen zu hängen scheinen - so
> erhalten wir eine "aufgeräumte"
> sicht auf die welt, und man spricht in diesem zusammenhang auch von
> wechselwirkung (zwischen "ursache" und "wirkung" der ursache).
>
> die ww, die ich meine, ist hingegen instantan, es liegt weder raum
> noch zeit zwischen "ursache+wirkung", weil die planckwelt eine
> zeitliche grenze angibt*, die nicht
> unterschreitbar ist, auf planck-niveau ist die "minimalzeit"
> (quantisiert) ca /minus 10 hoch 44 sec/ = kleinere zeit(räume) gibts
> in natura nicht, und deshalb ist auf
> planckebene ww nicht "separierbar", nicht aufspaltbar in
> "ursache+wirkung" - das heißt umgekehrt betrachtet, dass in jeder
> sekunde auf jedem planck-"punkt"
> maximal 10 hoch 44 solcher (planck)-ww's stattfinden können, und nimmt
> man an, dass die immer-weiter-nur-werden welt mit max. geschwindigkeit
> abläuft, heißt das,
> dass jeder einzelne planck-punkt in welt eben 10 hoch 44 ww/sec
> durchläuft, mitmacht, erleidet,
>
> *
> ( das ist wie mit der lichtgeschwindigkeit als obere grenze für
> "geschwindigkeit", so ist die planckzeit die untere grenze für zeit,
> und die plancklänge die untere grenze
> für raum = kleiner lässt die natur nicht zu )
>
> und, bedeutend auch fürs meso- und makro- skopische: deshalb gibts
> keine "selbst-identiät" in welt, alle dinge sind
> nicht-selbstidentisch, denn (1) ist die planckzeit
> nicht unterschRreitbar, und (2) verändern sich alle dinge dieser welt
> permanent in planckzeit "saltatorisch" wechselwirkend, denn zwischen
> den einzelnen planckzeiten
> existieren die einzelnen planck"punkte" nicht
>
> das ist der grund, weshalb zb "bewegung" eines dabei selbstidentisch
> bleibenden dings unmöglich ist = es gibt also keine bewegung im
> herkömmlichen sinn, da es nichtmal
> stillstehen im herkömmlichen sinn gibt - und das ist völlig real
>
> wenn ich also zb einen apfel in 1 sec von a nach b lege, hat der 10
> hoch 44 mal mal der anzahl von planck-"punkten", die ihn bilden, seine
> identität gewechselt,
> deshalb auch sind emergente/imergente effekte an ihm (und an dingen
> allgemein) reine fantasieprodukte falscher interpretation des ganzen
>
> (planck)"ww" jetzt besser verstanden ?
>
> wh.
>
--
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Hallo,
vielleicht sollten wir die Liste ein bisschen wiederbeleben?
Ich dachte, dass wir vielleicht gemeinsam einen Text lesen und
besprechen könnten.
Als Text würde ich, aus gegebenen Anlass, eine Schrift von Kant
vorschlagen, "Zum Ewigen Frieden":
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zum_ewigen_Frieden&oldid=2206972…
Was denkt ihr?
Gruß
Der, wie immer, Ratfragende
Am 08.03.22 um 18:52 schrieb Claus Zimmermann via Philweb:
> Es geht ja nicht darum, wer die reinere Weste hat, sondern um
> Institutionen, die vor Machtmissbrauch schützen. Diese Wirkung werden
> sie vermutlich nicht von selbst haben, sondern nur, wenn sie mit Leben
> erfüllt werden. Es kommt schon auf die Akteure an. "Krumme Hölzer"
> (Kant), meist weder komplett verdorben, noch das Gegenteil, können sie
> vielleicht ein bisschen begradigen, so wie vorgezeichnete Wege gegen
> Verkehrschaos helfen können.
Voll richtig so gedacht, und interessant auch die Sprache eines Immanuel
Kant.
> Kant finde ich übrigens doch nicht ganz so leicht zu lesen wie Joseph
> Hipp meinte.
Ich gehe eben anders vor, und will nicht einmal lesen, wenn ich von
Anfang an stutzig bin. Aber weil ich anders lese komme ich anders voran,
auch wenn ich nicht schnell ans Ende des Lesens oder Textes komme. Es
liegt mir immer die Situation des Dialoges des Phaidros vor Augen.
> Dabei begegnet er uns hier als überraschend lebendiger, kein bisschen
> verknöcherter Stilist.
Das wusste auch schon Nietzsche zu kommentieren, als er so ungefähr
schrieb, dass Kant besser seine Tischgespräche aufgeschrieben hätte als
sein trockenes Werk.
> Die Schwierigkeit liegt wohl in den über zwei Jahrhunderten
> Sprachentwicklung, wie auch RF meint, mit leichten Veränderungen der
> Wortbedeutungen und der grammatischen Formen in Verbindung mit langen,
> wenn auch übersichtlich gebauten Sätzen.
> Beim ersten Satz z.B. hat sich die damalige Form "die Menschen", "die
> Staatsoberhäupter" etc. zu "den Menschen" etc. verschoben. Dann wird
> es lustig. Kant erinnert die Zensurbehörde daran, dass er doch nur ein
> lebensfremder Theoretiker und also nicht wie jemand zu behandeln ist,
> der sich in praktische Angelegenheiten, die ihn schliesslich nichts
> angehen, einmischt.
Gut gesagt. Doch würde ich gerne langsam voran gehen im Text, wenn ich
denn Zeit hätte. Ganz am Anfang "kritisierte" ich die Verwendung des
Wortes Staat. Ich bin nicht unnachgiebig und bin einverstanden damit,
das Wort Staat auch anzuwenden, und ceteris paribus so zu tun, als wäre
das die Grundvoraussetzung für Gruppen. Das bezweifelte ich in meinen
letzten Schreiben. Dann aber sehe ich dies Schrift wie alle anderen, die
nicht nur Theorie schreiben, sondern glauben, sie würden in einem Staat
leben. Und ich tue gemäß Schopenhauer als er meinte, seine Uhr ginge
richtig, aber er müsse sich an die Zeit der Gruppe halten. Es gibt
schließlich viele, die mit diesem Gedankenexperiment den Staat
voraussetzen und nicht die Gruppen mit ihren Obrigkeiten und die
Obrigkeitengruppen. Die Möglichkeit, zu differenzieren, wird mit
Einführung des Wortes Staat vernichtet. In einem gewissen Sinn hat Claus
auf dieses Problem ganz oben hingewiesen: Wenn der
Differenzierungversuch sich dann doch durchsetzt, müssen
ad-hoc-Erklärungen entstehen.
Vielleicht gehe ich weiter im Lesen des Gedankenexperiments des Immanuel
Kant, mache mit, und werde mich dann auf weiteren Steinen stoßen.
Joseph
Am 11.03.2022 um 08:51 schrieb Joseph Hipp:
2. Hier geht es darum, wie es ist, wenn innen im Staat etwas Schlechtes geschieht, Kant nutzte hierfür das Wort Skandal. Etwa die Auflösung eines Staates, der zur Anarchie übergeht, und ob in diesen eingegriffen werden kann. Diese Frage hat Kant mindestens an einer Stelle leicht beantwortet. Nur wie die Überorganisation dort eingreifen? Die Antwort darauf habe ich leider wieder nicht gefunden und bitte um Hilfe. Ich lasse mich gerne belehren.
ein zerfallender (oder auch ein erst proto-staat) "staat" kann in 3
weisen in "anarchie" übergehen:
- entweder in "chaos-anarchie"
- oder in "geordnete anarchie", die wie in der ukraine (eher protostaat
noch) und heutigem russland (zerfallender staat)
lokale matadore "caudillos" erzeugt, zb sind "mafias" gute beispiele für
sowas = oligarchien unterschiedlicher ebenen
- oder er kann in geordnete untereinheiten übergehen, zb wir als
beispiel, mit einzelnen historisch-gebildeten "bundesländern", die bei
uns allerdings
einen strengen großstaatlichen überbau haben, bundesregierung usw mit
überbordender bürokratie usw, was "flache hierarchien",
schnelle entscheidungsfindungen, usw völlig verhindert, sodass wir DE
eher irgendwo richtung "autokratie" driften, bei uns als
>>(nur)freiheitLICHE<< demokratie ausgewiesen, mit hiesigen
"superreichen" als unseren DE oligarchen und mafiaformen entitäten
mein traum wäre die anarchie, die aus gleichberechtigten ethnischen,
sozialen, wirtschaftlich-integrierten, flächenmäßig überschaubaren
einzel-"staaten"
bestünde, flacheste hierarchieebenen, also ein flickenteppich aus
gleichen, mit einer autopilotischen (automatisierung) mensch-fernen
überbau-steuerung
(bots statt menschen-politikern) für die grundlegenden essentiellen
funktionen des ganzen
wh.
--
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https://www.avast.com/antivirus
Am 11.03.22 um 01:39 schrieb waldemar_hammel:
so ungefähr abgekürzt zu Punkt 5:
"auch Demokratien führen verdeckte und offene Kriege"
Den wahrscheinlich neutralen Demokratie-Index
(https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex) kann wohl jeder sich
anschauen, und fragen und antworten, welche Länder denn (in diesem Fall
2021) mehr oder weniger Kriege verursachten oder führten und ziemlich
sicher eine Antwort finden. "Wir" könnten nachfragen, wie denn diese
Karte, rückwirkend erstellt wäre, zusätzlich eine Karte mit den jeweils
in dem Jahr ablaufenden Kriegen. Es wäre vielleicht eine gute Aufgabe
für Mathematiker, Soziologen, Historiker, möglichst genaue
wissenschaftliche Faktoren zu vergleichen. Ich sehe sehr viele
Hausaufgaben, die nicht erledigt sind. Und es könnte differenziert werden
nach Krieg nach außen/Krieg innen,
nach Ursachen,
nach Zielen (Expansion, Erhöhung des eigenen Wohlstands usw.),
nach System (von Wörtern, Sätzen, Texten) von Obrigkeiten und Gruppen,
nach Folgen (für den Wohlstand),
nach Folgen für die Grundlagenzerstörung
usw.
... alles enorme unerledigte Aufgaben.
> und kriege sind keine "spielereien",sondern kriege sind "militärisch"
organisierte raubzüge (diebstahl) unter archaischer inkaufnahme (also
absichtlich) von menschenopfern (eigene und "gegner",soldaten und
zivilisten) + umweltzerstörungen sondergleichen, und allein schon wegen
letzterem müsste man egal warum und wieso kriegende wegen
umweltverbrechen vor gericht stellen
richtig, auch hiernach kann differenziert werden:
nach dem verursachten Leid,
nach der Zahl der Toten und Verletzten,
... hat Waldemar schon angegeben.
> - goldene nasen werden beim kriegen sogar dreifach verdient:
- bei den vorbereitungen zu kriegen (rüsten)
- während der kriege selbst (nachschub)
- beim anschließenden wiederaufbau des durch kriege zerstörten
--- also: kriege = immer bombengeschäfte
Ja, aber hier muss differenziert werden nach den Gruppen und
Obrigkeitengruppen, die "goldene Nasen" "verdienen", das sind andere als
etwa die Gruppen,
die von Ewigkeit zu Ewigkeit denken, oder die an den Frieden, die auf
den ewigen hoffen und an ihn glauben, oder dass er von oben als eine Art
Reset nach der Sintflut entsteht, oder der aus einem schwarzen Loch oder
aus subatomaren Welten heraus erscheint, (ich würde auch gerne so
hoffen, dann könnte ich abwarten und Tee trinken),
diejenigen, die an Wissenschaft und Fortschritt glauben, und damit
Systeme erfinden, die alles schneller, besser, perfekter machen, machen
müssen,
diejenigen, die den Wohlstand anpeilen und die Zerstörung der
Lebensgrundlagen dabei in Kauf nehmen,
in diesem Fall nur mit Blick auf den Krieg, Kriegsvorbereitung,
Kriegsbeendung. Denn das alles sind schließlich auch zu "Friedenszeiten"
Faktoren, Sachen in den Ursacheketten.
Ich bin trotz allem damit einverstanden, wenn andere Differenzierungen
vorgeschlagen werden, dies hier sind nur kleine Schwafeleien von mir, so
nebenbei. Nun frage ich lachend: Habe ich wirklich mehr als geschwafelt?
Ich warte ab und trinke Kaffee, keinen Alkohol, sonst würde Waldemar
sich ärgern.
Joseph