Die Gegenüberstellung „Physis versus Psyche“ lässt sogleich an den
klassischen Dualismus im Sinne Descartes denken und darüber hinaus
selbstredend an die nach wie vor schwelenden Auseinandersetzungen
hinsichtlich des Leib-Seele-Problems.
Handelt es sich dabei um die versuchte Lösung eines Grundsatz- oder
Scheinproblems?
Womöglich könnte zur Klärung dieser Frage die im Wissenschaftsbereich
eingeführte Begrifflichkeit von „Psychophysik“ beitragen. Jedenfalls
gälte es, die Empfindung von Dualität aufzuheben, die durch die
subjektiv vom „Alltagsverstand“ (Hausverstand) getrennt erfassten
Bereiche des Seins verursacht wird, nämlich die unabweisbare
individuelle Bewusstwerdung der eigenen Körperlichkeit als Physis und
die der mentalen Konstitution als Psyche.
Dieses unzweifelhaft bestehende „funktionelle Verhältnis zwischen Körper
und Seele“ als eine Art „mathematisches Funktionsverhältnis“ zweier
Veränderlichen einer Gleichung anzusehen, entspricht der Einführung
einer quasi „mathematischen Metaphorik“, wie Fechner diese vornahm.
Fraglich bleibt dabei, ob die damit erfolgte Positionierung des
psychophysischen Parallelismus gegenüber Dualismus und Materialismus als
konsensfähige Erklärung der benannten Problematik (sei sie denn
fundamental oder scheinbar) hinreichend ist.
Von Fechner zu Ernst Mach ist diesbezüglich nur ein kleiner Schritt,
insoweit letzterer Fechners grundsätzliche Arbeit des (unter einem
Doppelaspekt angelegten) psychophysischen Parallelismus explizit für den
Bereich der „Leib-Seele-Theorie“ erweiterte und diese als „neutralen
Monismus“ in die Wissenschaftsphilosophie einführte. Wo Fechner das
„Physische“ ebenso beseelt (womöglich in Anlehnung an Spinoza, Goethe)
und damit gewissermaßen auch als psychisch annahm, gibt es bei Mach nur
ein neutrales „Eines“, also weder explizit physische oder psychische
Entitäten. Jeweilige Wirklichkeit setzt sich bei ihm aus Elementen einer
einzigen zusammenhängenden Masse zusammen.
Wen mag es wundern, wenn sich aus derartig fundamentalen Aussagen nicht
unzählige Interpretationen, Thesen und Hypothesen und nicht zuletzt
ideologische Vereinnahmungen ableiten.
Letztere sind es, die mich im Zusammenhang mit Ernst Mach irritieren,
wie ich das zuletzt hier auf die Frage nach meiner ablehnenden Haltung
ihm gegenüber schrieb:
/wh: „woher deine, karl, abneigung dagegen, wäre vermutlich sehr
interessant zu wissen, auch für Dich selbst!“/
/kj: Auch für mich selbst - das trifft den Kern und zeigt, wie genau wir
uns hier mittlerweile kennen. Mach‘sche Mechanik, schrieb ich, ist
natürlich ein großes Werk, wer wollte das bestreiten. Vermutlich ist gar
nicht Mach selbst, sondern seine Jünger, die mich bisweilen heftigst
irritieren. War und ist’s nicht so mit diesem Christus? Haben nicht
seine Jünger und sonstige „Stellvertreter“ das eigentliche Werk
(Bergpredigt) in ihrem Sinne (um)interpretiert? Zweifelsfrei geht dieser
Vergleich zu weit, entspringt nur meiner subjektiven Einstellung (sollte
es eher als diffuses Ressentiment benennen). So gelobe ich, Deinem Rat
zu folgen und mich etwas wohlwollender meinen diesbezüglichen
Bücherressourcen zuwenden./
Und tatsächlich habe ich es so unternommen. Auf die (natürlich zu
erwartende) Einlassung Waldemars bzgl. Jesus, dem Christus, möchte ich
bewusst nicht eingehen; vielmehr nun auf Mach. Dieses im Kontext meiner
Hinwendung zum Themenkomplex des psychophysischen Parallelismus und
hoffentlich ohne festgefahrenes Ressentiment ihm gegenüber, vor allem
aber in Erwartung von Beiträgen hier, die in Summe ein Stück weiter zum
Verständnis der geschilderten Zusammenhänge führen können.
Soweit für den Augenblick.
Mit besten Grüßen! - Karl
wh: „woher deine, karl, abneigung dagegen, wäre vermutlich sehr
interessant zu wissen, auch für Dich selbst !
Diese Frage lässt mich immer noch nachdenklich zurück und das längst
nicht nur bezüglich meiner Abneigung gegen Mach resp. einigen Vertretern
des „Wiener Kreises“.
Ich denke, es ist weniger eine Abneigung, als vielmehr ein nicht
hinreichend durchdachter oder zumeist schlichtweg mental verdrängter
Bereich, wie dieser sich mit dem Gesamtkomplex des „Leib-Seele-Problems“
darstellt. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei die
Sozialisation, insbes. wie diese sich unweigerlich und sehr spezifisch
als grundlegende Beeinflussung ergeben hat.
Wir haben hier oft von der Bedeutung und Notwendigkeit geschrieben, sich
beizeiten von derartiger Sozialisation, insbes. von (überkommen)
metaphorisch angelegten Erklärungsmustern zu lösen und durch eigenes
(Nach-)Denken eben dann ein genuin selbst erworbenes Weltbild resp.
Erfahrungspotential aufzubauen.
Dennoch wäre es wohl vermessen anzunehmen, ab einer gewissen Zeitspanne
des Lebens im Besitz eines umfassend zutreffenden – zudem objektiv
gültigen – Weltbilds zu sein. Daher spricht man wohl vom „Weg der
Erkenntnis“ und all jene, die sich wirklich auf diesem befinden, werden
spüren, dass dieser Weg kein Ziel haben kann, sondern dieser Weg - wie
als Sprichwort weit verbreitet - selbst das Ziel ist .
Zurück zu Ernst Mach. Wie kamen wir überhaupt auf ihn?!
Womöglich in Folge meiner kritischen Bemerkung bzgl. Julian Barbours
Buch „The End of Time“. Mein Unbehagen diesem Titel gegenüber und damit
insbes. der damit verbundenen Aussage (die – oberflächlich gesehen -
einer Leugnung des Phänomens der Zeit, wie ebenso jener Carlo Rovellis
„Time does not exist“ gleichkommt) bezieht sich aber keinesfalls auf die
(mir höchst sympathischen) Autoren selbst; zumal beide nicht das Faktum
der Zeit ablehnen, sondern diese in jeweiligen Bezug zur Mikro- und
Makrowelt setzten. Darüber hatten wir schon geschrieben und es ist
sicher lohnenswert, dieses Thema nochmal hier aufzugreifen.
Kritisch gegenüber einer Theorie oder These zu sein, muss also nicht
heißen, dieses auch gegenüber deren Urheber oder Vertreter zu sein, denn
meist zeigt sich bei näherer Beschäftigung (über gewisse Aussagen
hinweg) ein wesentlich weiter gesteckter weltanschaulicher Rahmen, in
dessen Kontext man sich gedanklich wieder einzubringen vermag.
Da trifft definitiv zu auf mein (gespaltenes) Verhältnis zu Mach. Viele
seiner Ideen, Ausarbeitungen (natürlich die auf Mechanik bezogenen), die
sich auf gesellschaftliche Fragen (insbes. Religion) oder besonders auch
auf Philosophie beziehen, sind mir zugänglich. Auch seine Forderung zu
gedanklicher Ökonomie erscheint mir höchst angebracht, ganz im Gegensatz
jedoch zu dem von ihm postulierten Reduktionismus, dem ich grundsätzlich
zutiefst abgeneigt bin. Eher noch akzeptabel wären für mich manche
philosophische Aspekte dieser Auffassung, keinesfalls jedoch
naturwissenschaftliche.
Natürlich kann ich mich (systemisch) als ein Konglomerat aus ca. 6×10^2
^8 UP-Quarks und nahezu der gleichenAnzahl Down-Quarks sehen, was
durchaus Machs „Elementen“ entsprechen würde. Doch das macht mich
(ganzheitlich) nicht als Mensch aus!
Wir hatten hier schon einiges über Emergenz geschrieben (die Du,
Waldemar, vehement ablehnst). Obgleich es einer reduktionistischen
Sichtweise entgegenstehen mag, sollte doch nicht zu leugnen sein, dass
ein Glas Wasser zu trinken, ein durchaus „ganzheitliches“ Empfinden von
Emergenz ist, unbenommen des Wissens um die molekulare Struktur von Wasser.
Wenn ich hier wieder Emergenz in‘s Spiel bringe, tue ich dies
keinesfalls im metaphorischen sondern eindeutig im biochemischen Sinne:
ein einziges Wassermolekül ist nicht „flüssig“ , sehr wohl ein Verbund
von ca. 10^2 ^0 Molekülen, die einen Tropfen Wasser bilden. Die
Begrifflichkeit von Emergenz bezieht sich demnach auf Analogien zwischen
verschiedenen Klassen betrachteter Systeme.
Als emergent wahrgenommene Systeme lassen sich „technisch-prozessual“
nicht auf ihre Teile reduzieren, da die hierzu erforderlichen
Randparameter unverfügbar sind. Hieraus ergibt sich das Problem des
Reduktionismus bei der technisch-systemischen Reduktion aus der Makro-
in die Mikroebene.
Analog hierzu gestalten sich Versuche, die kausale Wirkung mentaler
Zustände auf materielle Vorgänge zu reduzieren.
Auf mein Wasser-Beispiel zurückkommend würde demnach die Empfindung (als
mentaler Zustand) als Sinnesempfindung zu werten sein, die nach
Mach‘scher Annahme einer „naiv-realistischen“ Wahrnehmung (also etwas zu
schmecken) entsprechen würde und damit letztlich nichts anderes ist, als
als ein gedanklich assoziierter Empfindungskomplex, quasi ein
gegenständlich aufscheinendes „Gedankensymbol“.
Natürlich kann man so argumentieren und dieses auch jeder für sich
annehmen. Konsensfähig im umfassend wissenschaftlichen Kontext ist diese
Annahme definitiv nicht!
Daher neige ich weitaus mehr einem antireduktionistischem Konzept zu,
das mir bereits vor Jahrzehnten in David Bohms Buch “Die implizite
Ordnung – Grundlagen eines dynamischen Holismus“ plausibel erschien.
Man muss keinesfalls in einen (schon gar nicht metaphysischen) Holismus
verfallen, sondern könnte letzteren vielmehr als systemtheoretisch zu
wertende Ganzheit resp. Einheit bezüglich der Wechselwirkung zwischen
deren Teilen betrachten. Ich stimme E. Mach natürlich zu, wenn er sich
dagegen ausspricht, diese ganzheitliche Empfindung in „metaphysischem
Sinne“ zu beschreiben, zudem er betont, dass durch die Abstraktion auf
die „Elemente“ eines Ganzen (in diesem Beispiel die Wassermoleküle)
nicht deren Bedeutung verloren geht.
Systemrelevant dabei sind m.E. nicht die mikroskopischen Teile eines
beliebig makroskopischen Ensemble an sich, sondern informationstragende
Teile (per Spinausrichtung), die als strukturbildende Elemente ein
Ganzes darstellen und dieses als selbstorganisierendes System prozessual
selbstreferent korrigieren und erweitern.
Die Information also bildet die eigentlich strukturbildenden Elemente
aus: In-Form-bringen. „It‘s from bit“, das ist J. Wheelers bleibendes
Vermächtnis.
Mein Unbehagen bezieht sich demnach vornehmlich nicht auf die Person E.
Mach sowie großen Teilen seines Werks, sondern auf gewisse Aussagen und
Festlegungen, die sich darüber hinaus im Nachgang - auch durch
unzulängliche bzw. ideologisch bedingte Auslegungen seiner Thesen -
entwickelt haben.
Ausgehend vom psychophysischen Parallelismus, der sich als Fechners
These zum Leib-Seele-Problem etabliert hatte und sich in der Folge über
Riehls „Seelenlehre“zur Identitätstheorie (M. Schlick) entwickelt hat,
erklärt sich meine ablehnende Haltung gegenüber letzterer durch deren
absolut reduktionistischenDuktus.
Selbstredend kann man (nach heutigen Kenntnissen der Neurologie) mentale
Prozesse auf die Physis der Gehirnstrukturen insoweit zurückführen, als
letztere unabdingbare Voraussetzung der neuronalen
Informationsverarbeitung sind (ähnlich wie die Computer-Hardware die
Verarbeitung von programmierter Software voraussetzt).
Um bei diesem Beispiel zu bleiben, sind jedoch Hard- und Software eines
Computers selbsterklärend nicht als identisch gleichzusetzen, sondern
beide „Substanzen“ stehen in einer prozessual - funktionellen Beziehung
zueinander. Die Software ist eine substratunabhängigeGröße und steht
damit definitiv nicht in einer systemischen Beziehung zur Hardware eines
dedizierten Computers, sie wird (sollte) allerdings auf anderen Rechnern
der gleichen Hardwareplattform ebensofunktionieren.
Mit diesem praktischen Beispiel aus meiner Berufswelt möchte ich erst
mal wieder schließen, nicht jedoch ohne mein eigentliches Ansinnen
hinsichtlich der Wertung mentaler Prozesse noch einmal zu verdeutlichen:
Mentale Prozesse als "Psychologisierung" des Geistes zu betreiben, kann
m.E. nicht zu einem tieferen Verständnis hinsichtlich des
Leib-Seele-Problems führen. Doch vermutlich wird noch ein gutes Stück
des oben beschriebenen Wegs der Erkenntnis zu gehen sein, bis man
erkennt, dass Geist keine subjektiv-mentale Instanz, sondern ein
allumfassendes Ordnungsprinzip ist. Das gibt zu denken!
Soweit zu Mach, Gott und die Welt und für den Augenblick!
Mit bestem Gruß! - Karl
PS: Vermutlich werde ich in den kommenden Tagen kaum Gelegenheit haben,
hier zu schreiben bzw. zu antworten. Trotzdem würde ich mich freuen,
wieder mal von Euch hier zu lesen.
Peter Simons
‘Metaphysicians from A to W And How to Improve on Them’
Wednesday, May 25 at 18:30 (CET)
The MAP (Master in Philosophy) at USI (Università della Svizzera Italiana, Lugano) is pleased to announce the last talk of the Lugano Philosophy Colloquia of Spring 2022, ‘Metaphysicians from A to W And How to Improve on Them’.
The guest speaker is:
Peter Simons (TCD and USI)
The talk is chaired by:
Barry Smith (Buffalo and USI)
Date:
Wednesday, May 25 at 18:30 (CET)
Location:
The talk will be run via a hybrid format: on campus at Auditorium, USI, Main Building and on Zoom. It will also be streamed on USI Master in Philosophy Facebook page<http://www.facebook.com/usimap>.
To participate:
Please write an email to amm.map(a)usi.ch<mailto:amm.map@usi.ch> or send a message to our Facebook page (www.facebook.com/usimap<http://www.facebook.com/usimap>).
The Abstract of the Talk:
Three of the greatest metaphysicians of the twentieth century, all born before 1900, wrote in English. One was Australian, one English, and one American. They are, in chronological order, Samuel Alexander, Alfred North Whitehead and Donald Cary Williams. Empirical realists all, each espoused a systematic account of the universe in which metaphysics stood at the centre. The lessons we can take from them are varied: from Alexander we have spacetime, mind-brain identity, and emergence; from Whitehead we have mereology and the primacy of dynamic process; from Williams we have tropes and the reasonableness of induction. They all agreed on the central importance of categories, though their treatments differ considerably. They influenced other fine metaphysical thinkers: Anderson, Armstrong and Lewis, to name just the most prominent. But each makes metaphysical choices that are questionable, so the question arises whether we can do better, taking the best from each and welding it together into a system that avoids the pitfalls. Building on both their strengths and their weaknesses, this talk outlines how that can be done.
The talk is part of the Lugano Philosophy Colloquia - a series of events organized by:
- Master in Philosophy at USI
- Ratio – Philosophical Association
- Istituto di Studi Filosofici, Lugano
If you want to stay updated on our incoming philosophical events, please check our page https://www.usi.ch/en/feeds/17840 and subscribe to our mailing list<https://lists.usi.ch/mailman3/postorius/lists/philosophy.lugano.lists.usi.c…>. For any question, please write to amm.map(a)usi.ch<mailto:amm.map@usi.ch>
We look forward to your presence!
Thank you!
Servus Waldemar,
Du bist nicht alleine mit Deinem kurzen Ausflug in die "Hermes-Liste",
der einer kurzzeitigen "Zwischenlandung" unserer Teilnehmerliste auf dem
Hermes-Listserver zuzuschreiben ist. Nun sind wir alle wieder auf dem
neu eingerichteten philweb-Listserver und ich hoffe, dass hier bald
wieder (trotz der düsteren Tage, Wochen, nun schon Monate des
Weltgeschehens) eine rege Diskussion stattfinden wird.
Derzeit denke ich über E. Mach nach, dessen Werk Du mir wärmstens
empfohlen hast. Mich stört natürlich - wie ich schon hier schrieb -
nicht sein Werk, die Mach'sche Mechanik resp. das Mach'sche Prinzip
(wie könnte das auch sein!?) sondern eine mit seinem Namen verknüpfte
Ideologie. Doch es ist wie so oft: Man sollte immer wieder die eigenen
festgefahrenen Denkmuster hinterfragen und diesbezüglich bin ich gerade
dabei, dies zu tun. Also bis demnächst zu E. Mach!
Beste Grüße! - Karl
Am 13.05.2022 um 19:08 schrieb wwr.hammel:
>
>
> Am 13.05.2022 um 18:13 schrieb K. Janssen:
>>
>> Für die bisher schon erfolgten Rückmeldungen hier in philweb möchte
>> ich mich sehr bedanken! Damit ist gezeigt, dass der Listserver
>> funktioniert und wir wieder nach "Lust und Laune" hier unsere
>> Gedanken, Erfahrungen und Meinungen austauschen können.
>>
>> Ein großes Danke auch der Uni-Wien, genauer deren phil. Fakultät,
>> Prof. Herbert Hrachovec (hh) sowie Herrn Kroeger, der jüngst eine
>> Revision der Maillisten durchgeführt hat und uns darüber hinaus mit
>> seiner administrativen Unterstützung vor Ort den EDV-technischen
>> Betrieb dieser Liste ermöglicht.
>>
>> Sicher lohnt sich ein Blick auf die neu eingerichtete Website:
>> https://lists.philo.at/hyperkitty/list/philweb@lists.philo.at/, um
>> sich mit dem veränderten Erscheinungsbild vertraut zu machen.
>>
>>
>
> huhu, rufer in der wüste, ich ?
> ich habe vom test des listservers nichts mitgekriegt, garnichts, es
> kam nichts bei mir an,
> außer heute überraschend die nachricht, ich sei nun = jetzt von der
> HERMES-liste abgemeldet,
> (na gottseidank, denn ich war NIE auf einer hermes-liste)
>
> hermes-bounces(a)lists.philo.at
> you have been unsubscribed from the Hermes mailing list
>
> waldemar
>
Hallo an alle hier in philweb,
in den vergangenen Tagen wurden von der EDV-Administration der Philosophischen Fakultät der Uni-Wien, die unsere Mailliste freundlicherweise „hosted“, einige administrativ-technische Veränderungen am Listserver (und damit auch philweb anbelangend) vorgenommen. Damit ist eine Anpassung an neuere EDV-Verfahren und damit verbundenen Änderungen in der administrativen Handhabung der Liste und des Archivs erfolgt.
Die Umbau-Arbeiten sind von Herrn Kroeger, dem ich hiermit nochmal im Namen von uns allen für seine Bemühungen danken möchte, soweit abgeschlossen, dass der Betrieb unserer List wieder aufgenommen werden kann.
So möchte ich Euch bitten, sofern Ihr diese Mail erhalten habt, mir dieses kurz zu bestätigen. Es genügt ein kurzer Hinweis ("Lorenz-Piepser").
Dank und beste Grüße in die Runde! - Karl
Peter Simons
‘Metaphysicians from A to W And How to Improve on Them’
Wednesday, May 25 at 18:30 (CET)
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Barry Smith (Buffalo and USI)
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Wednesday, May 25 at 18:30 (CET)
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To participate:
Please write an email to amm.map(a)usi.ch<mailto:amm.map@usi.ch> or send a message to our Facebook page (www.facebook.com/usimap<http://www.facebook.com/usimap>).
The Abstract of the Talk:
Three of the greatest metaphysicians of the twentieth century, all born before 1900, wrote in English. One was Australian, one English, and one American. They are, in chronological order, Samuel Alexander, Alfred North Whitehead and Donald Cary Williams. Empirical realists all, each espoused a systematic account of the universe in which metaphysics stood at the centre. The lessons we can take from them are varied: from Alexander we have spacetime, mind-brain identity, and emergence; from Whitehead we have mereology and the primacy of dynamic process; from Williams we have tropes and the reasonableness of induction. They all agreed on the central importance of categories, though their treatments differ considerably. They influenced other fine metaphysical thinkers: Anderson, Armstrong and Lewis, to name just the most prominent. But each makes metaphysical choices that are questionable, so the question arises whether we can do better, taking the best from each and welding it together into a system that avoids the pitfalls. Building on both their strengths and their weaknesses, this talk outlines how that can be done.
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We look forward to your presence!
Thank you.
> Am 27.04.2022 um 01:21 schrieb Karl Janssen <janssen.kja(a)online.de>:
>
> Nun ja, Julian Barbours These von der Nichtexistenz der Zeit (The End of Time) geht im Gegensatz zu Rovellis „Time does not exist“ tatsächlich soweit, ZEIT lediglich als Illusion zu werten. Wenn er damit bisher ungelöste Probleme in der Physik umgehen will, schafft er m.E. ein gravierend neues Problem! Nämlich vordergründig Existenz und Gesetzmäßigkeit der Raumzeit ausser Kraft zu setzen.
>
Hi Karl,
auf den vielfältigen Wegen zur Quantengravitation ist die Zeit doch schon seit der Wheeler-De-Witt-Gleichung von 1967 abhanden gekommen. Das Schema aus Carlos historischem Überblick wirst Du wohl noch erinnern:
https://arxiv.org/pdf/gr-qc/0006061.pdf <https://arxiv.org/pdf/gr-qc/0006061.pdf>
Grundsätzlich sollten wir physikalische Theorien nicht anhand von Sachbüchern diskutieren, auch wenn sie vom Urheber selbst stammen. Seriöser erscheint mir folgende Einführung Barbours: "SHAPE DYNAMICS. An Introduction“:
https://arxiv.org/pdf/1105.0183.pdf <https://arxiv.org/pdf/1105.0183.pdf>
Gleichwohl lohnt ein philosophisch motivierter Blick in die Arbeit von Jeremy zur Beantwortung der Frage: The End of Time?
https://arxiv.org/pdf/gr-qc/0103055.pdf <https://arxiv.org/pdf/gr-qc/0103055.pdf>
> Nein, dieser These von Barbour kann ich wirklich nichts abgewinnen, was aber nicht heissen kann, dass ich damit richtig liege.
Mir schien die Shape Theory genau richtig, um einmal wieder an die antike Formenlehre anzuknüpfen. Du hattest ja ausdrücklich etwas zur Form geschrieben, Dich allerdings nur beispielhaft auf die Lichtkegel in der RT bezogen. Deine folgenden Statements klingen geradezu dogmatisch in mir nach:
> Eines ist natürlich klar: Zeit kann nicht isoliert von Raumzeit, also als eigene fundamentale physikalische Grösse gedacht bzw. beschrieben werden.
>
> Zur Beschreibung und sehr anschaulicher resp. eingängiger Darstellung von Zeit bieten sich doch wirklich Minkowski-Diagramme und eben die Lorentz-Geometrie an.
>
Damit zäumst Du das Pferd von hinten auf, denn Einstein selbst war ja der Auffassung, dass Wissenschaft lediglich hochstilisierter Alltag sei. Den Ansatz arbeitete Lorenzen aus und folgerte, dass die Raumzeittransformationen lediglich dazu dienten, unsere irdischen Laborbedingungen kompatibel mit den kosmischen Verhältnissen zu gestalten. Ein dem alltäglichen Umgang mit den Dingen des Alltags genügender Ansatz ist ein relationaler, den ich natürlich in Überstrukturen einbetten kann. Die erhalten aber nur für den Strukturrealisten substanzielle Bedeutung. Den im Wandel registrierbaren Unterschieden kann ein Zeitmaß zugeordnet und mit Uhren gezählt werden und ähnlich lassen sich Längenmaße ja auf Abstände zwischen Dingen beziehen. Warum muss es so etwas wie Zeit und Raum an sich geben?
Auf Selbstbezüglichkeiten durch Beobachter oder Computer bspw. stützt sich Smolin in "Challenges to the arguments for the elimination of time“:
https://arxiv.org/pdf/gr-qc/0104097.pdf <https://arxiv.org/pdf/gr-qc/0104097.pdf>
Durch subjektivistische Interpretationen der Quantentheorie kommt natürlich wieder die Zeitbezogenheit in die objektivistische Gravitationstheorie. Damit ließe sich die Kosmologie zwanglos an die Medizin anschließen, wie es bereits Paracelsus vorschwebte und Thomas es gerade wieder mit so etwas wie „Einformung“ umschrieben hat. Aber was ist bei Dir, Karl, genauer mit „Form“ und bei Dir, Thomas, mit „Einformung“ gemeint? Ohne verfeinerte Strukturierung, wie sie bspw. Barbour in seiner Shape Theory bzw. Formenlehre vornimmt, bleiben es doch vage Andeutungen.
Ein anderes Formbeispiel wäre die Erdkugel mit ihrer sphärischen Oberflächengeometrie. Und wie Raumzeit und Energie-Impuls im Universum könnten auf ihr Geographie-Historie und Macht-Werte in der Menschheit miteinander zusammenhängen. Darüber sind aber — soweit ich weiß — noch keine integrierenden Untersuchungen veröffentlicht worden. Lediglich vielerlei Einzelstudien haben sich angesammelt, bspw. über den Einfluss des Klimas oder der Bodenschätze auf die Kulturen und Zivilisationen.
IT
Am 05.05.2022 um 10:28 schrieb Karl Janssen via Philweb:
> [
> Auch für mich selbst - das trifft den Kern und zeigt, wie genau wir uns hier mittlerweile kennen. Mach‘sche Mechanik, schrieb ich, ist natürlich ein großes Werk, wer wollte das bestreiten. Vermutlich ist gar nicht Mach selbst, sondern seine Jünger, die mich bisweilen heftigst irritieren. War und ist’s nicht so mit diesem Christus? Haben nicht seine Jünger und sonstige „Stellvertreter“ das eigentliche Werk (Bergpredigt) in ihem Sinne (um)interpretiert?
nu ja, der jesus, den sie erst später "christos" nannten, hat ja,
interessanterweise, selbst garnichts geschrieben, oder in büchern der
damaligen zeit als anmerkungen hinterlassen,
gerade so, als sei er analphabet gewesen (wie blamabel als gottsohn),
oder als hätte er keinen wert darauf gelegt, dass seine wie auch immer
ausdenkungen "überleben",
oder hats schlicht vergessen.
erst später hat man dieser längst bereits kunstfigur "jesus christus"
dann sachen + taten wie die "bergpredigt" beigelegt = in den nicht mehr
vorhandenen mund gelegt,
mit der forderung: das und das hat es gesagt, diese und jene tat hat er
vollbracht, das hat man zu glauben, oder es rappelt im karton, und die
nachkommen dieser
-entschuldige- anfängespinner haben das dann immer weiter gesteigert,
bis zu päpsten als gottstellvertreter, dogmen, bindenden
glaubensgewohnheiten usw
zusatzfrage: "bergpredigt": "selig sind die ...", was soll das
eigentlich heißen "selig"? und der beweis, dass "irgendwer/irgendwas
selig ist" ist einfach, wenn ich das richtig verstehe,
dass es gesagt wird? hm ??
2+3 sind 17, das sage ich als ab jetzt gottes mathematiker ! wird man
mir glauben?
wenn man mir nachtodlich in den mund legt "2+3=17" + "ich war gottes
mathematiker" + "ich bin wiederauferstanden", dann ja ?
mag sein, dass man diesem komischen vogel "christos" auch eine religiöse
"mechanik" in den mund gelegt hat, wenn ja, würde die mich brennend
interessieren,
um die unterschiede "mechanik, hintergrund magisches welterleben" zur
mechanik machs schriftlich zu haben (denn ich würde wetten, dass auch
dabei die für
magisches welterleben typische inversion semantiken => syntaxen vorliegt)
*
die reale mach'sche mechanik ist übrigens nur ein recht kleines
büchlein, ich habs als "reprint" hier, geeignet um es quasi überall
dabeizuhaben, was fast empfehlenswert ist =
schützt sehr davor, zu weit in den gedanken "abzuheben"
wh.
--
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> Am 03.05.2022 um 14:44 schrieb Karl Janssen <janssen.kja(a)online.de>:
>
>
> Und hier kommt mein Problem. Wenn ich von E. Mach höre oder zu lesen habe, kommt diese innere Abneigung hoch, die zu erklären, ich mir nicht die Zeit nehmen will. Das Mach‘sche Prinzip: Ja natürlich- d‘accord, doch alles andere ...?
Hi Karl,
das kann doch nicht Dein Ernst sein!? Mach war einer der kreativsten Naturphilosophen, der nicht nur Einstein und Heisenberg und wieder Barbour, sondern bereits Russell und Wittgenstein inspiriert hatte und den ganzen Wiener Kreis nach sich zog. Bei Deinem nächsten Gang zum Bücherschrank — solltest Du Dir also Machs Mechanik greifen: „Die Mechanik in ihrer Entwicklung, historisch-kritisch dargestetlt“ von 1883. Falls nicht vorhanden, unter archive.org <http://archive.org/> ist der Klassiker downloadbar.
Die Mechanik kann einen nur begeistern, aber auf den Senkel gegangen ist Dir wohl Machs Immanenzphilosophie aus: „Die Analyse der Empfindungen oder das Verhältnis des Physischen zum Psychischen“ von 1900. In „Erkenntnis und Interesse" formulierte Habermas einstmals: „Der Witz seines monistischen Ansatzes ist, daß Elemente im Zusammenhang mit einem Ich Empfindungen sind, aber in Relation untereinander Merkmale von Körpern.“ Mir erscheint Machs Ansatz ale eine positivistisch vereinfachte Version der rationalistischen Monadologie Leibnizens. Den Gedanken werden Philosophen wohl schon einmal weiter verfolgt haben. Und was ist im Shape Space aus den Machschen Elementen geworden?
IT