K. Janssen über PhilWeb schrieb:
/1) entsteht der "geist" ohne jeden zweifel (= beweisbar) aus
neuronaler physiologie und elektromagnetismus der materie (ist die
weg, ist auch der geist weg) /
Vordergründig scheint das - bezüglich des Absterbens von neuronaler
Physiologie und Materie - ein gültiges Argument zu sein. Und es findet
sich sogar in theologischen Kreisen, etwa in Karl Barths Lehre über
das Wesen des Todes (Ganztod-Lehre), wonach (selbstredend) alle
geistigen Vorgänge im Gehirn mit neurologischen Prozessen verbunden
sind und mit deren Absterben der Tod endgültig ist.
Was sollte da auch überleben, sprich in ein (wie immer angenommenes)
Jenseits eingehen!? Sollte es die Seele sein, wäre zu klären, was sie
denn sei. Seele gilt als ein Innerstes, doch wo befindet sich dieses
Innerste in des Menschen Körperlichkeit? Meine Vorstellung von Seele
ist die eines Symbols, welches das ICH abbildet und sich
lebenspraktisch als „persona“ selbstreferent als ureigenstes SELBST
wahrnimmt und auch dem sozialen Umfeld gegenüber zeigt.
Im Tod jedoch wird dieses ICH zum WIR. Das ist allerdings ein
verwegene Annahme von „Unsterblichkeit“, die eben nicht jeder
anzunehmen vermag!
was "seele" ist, weiß ich ja, denn (schonmal erwähnt):
frisch gestorbene menschen verlieren 1-2-3 stunden danach noch bis zu
5-7-9 gramm an gewicht (dieser effekt ist messbar), und das ist ohne
zweifel die seele, die also
nicht schlagartig nach dem tod aus dem körper entweicht, sondern sich
ausschleicht, weil sie ja nicht wissen kann, ob der tod ein scheintod,
oder ein nahtod, oder nur koma
usw sein mag, deshalb zögert die seele, den körper zu verlassen, ist sie
aber einmal draußen, dann ist der körper ganz sicher tot, weil die
zersetzungsprozesse keine sekunde
zögern einzusetzen. gleichzeitig wissen wir damit, was eine
durchschnitts-seele so wiegt, nämlich bei mensch zwischen 5-10 gramm.
dass eine an sich "ätherische" seele trotz dieses erstaunlichen
gewichtes fliegt, zb zum offenen fenster hinaus, mag erstaunlich sein,
noch erstaunlicher aber, dass damit
himmel und hölle zunehmend immer schwerer werden, und angesichts aller
menschen, die seit es menschen gibt, schon gestorbenen sind, also
beträchtlich an gewicht zugelegt haben,
sodass gott und teufel evtl in vergangenheit mehrfach schon anbauen mussten
In Platons Sokrates-Dialog mit Simmias drückt sich
meine Vorstellung
von Unsterblichkeit aus (sinngemäß zusammengefasst):
Wenn aber der Klang einer Leier gebunden ist an die Schwingung ihrer
Saiten und du Sokrates sagst, die Seele ist wie eine Melodie, stirbt
dann die Melodie nicht mit der Leier?
Sokrates antwortet: Es würde gar keine Leier geben, gäbe es keine
Melodien.
Das führt zu Platons Ideenlehre: Musik als primordiale Idee von
Melodien resp. Harmonien. Harmonien sind hier nicht verstanden als
harmonische Schwingungen, die von den Saiten der Leier erzeugt werden.
Sie sind (wie es im Dialog weiter heißt) etwas Unsichtbares und
Unkörperliches und gar Schönes und Göttliches, die Leier selbst aber
irdisch und dem Sterblichen verwandt .
Auf dieses „Bild“ bezogen, wäre des Menschen Körperlichkeit
einschließlich seines Gehirns mit dem Korpus der Leier und deren
Saiten vergleichbar.
alle musikalischen harmonien sind dennoch nur luftschwingungen, die mit
dem detektor "ohren" aufgefangen, und dann im hirn zu harmonien
aufinterpretiert werden, analog
den em-schwingungen, die mit augen aufgefangen im hirn dann zu farben
aufinterpretiert werden, und gibt sogar krankheiten, oder passagere
hirn-arbeits-störungen (zb drogeninduzierte),
die melodien zu gesehenen farben machen, und em-strahlung zb hörbar
und was oben sokrates' äußerung betrifft: er betrachtet tatsächlich die
leier als -messgerät- für melodien, die es, wie auch platon annimmt,
"immer gäbe" (als universalie),
dass aber ist nachweislich falsch, weil leiern erst melodien erzeugen,
und nicht bereits vorhandene melodien messen, oder sich in solche
"einklinken" - sokrates und platon "leiden"
mit ihren vorstellungen an (von mir sog) "magischer umkehrung", bei der
ursache+wirkung verwechselt sind = semantiken (irrtümlich oder
vorsätzlich) als syntaxen interpretiert werden
In Schwingung versetzte Saiten könnten im übertragenen
Sinne mit
neuronalen Prozessen (bewusst wie unbewusst) im Gehirn vergleichbar
sein. Diese Prozesse werden nicht ausschließlich durch bewusst
sinnliche Sensorik (Hören, Sehen etc.), sondern auch durch
unterbewusste Beobachtung resp. Wahrnehmung (Spiegelneuronen)
ausgelöst. Was sowohl bewusst wie unbewusst apperzipiert wird,
unterliegt aber einer evolutionär sehr sinnvoll angelegten neuronalen
Selektion (Metakognition). Diese wirkt wie Ockhams Rasiermesser, um
das Gehirn nicht mit unnötigem Ballast zu füllen. Auf die noch wenig
erforschten metakognitiven Prozesse des Gehirns will ich aber nicht
hinaus, vielmehr auf die mentale Befähigung, durch Aufmerksamkeit in
Resonanz mit dem Gehirn/ZNS anderer Menschen (aber auch Tieren) und
nicht zuletzt mit übernatürlichen Wesenheiten zu kommen. Vornehmlich
zeigt sich das bei sehr eng emotional verbundenen Menschen, wie etwas
das Mutter-Kind-Verhältnis. Eine Mutter „spürt“, wenn es ihrem Kind
(wo immer es sich aufhält) nicht gut geht. Hier muss ich hoffentlich
keine Quellen angeben, sondern lediglich meine eigene (als Elternteil)
diesbezügliche Erfahrung glaubhaft versichern. Wer es nicht glaubt,
dessen „Saiten“ sind hierauf bezogen nicht gestimmt, also nicht im
Einklang mit der Harmonie seines engsten sozialen Umfeldes.
den mutter-kind effekt gibt es (in grenzen) ohne zweifel, das ist aber
nichts übernatürliches oder paranatürliches, sondern beruht auf
folgendem: mehr als 99% aller physikalischen
"signale", die auf uns ununterbrochen einpasseln, müssen von unseren
sensoren (sinne, haut, auch körperinneres) weggepuffert werden, damit
wir überhaupt "wahrnehmen" können,
also das für uns wichtige mitbekommen, und in diesem 99% ununterbrochen
gewöhnlich weggepufferten ist natürlich auch sehr vieles an "signalen",
die unter umständen doch
interessant, wichtig, oder höchst wichtig werden/sein können, und man
kann -billig- voraussetzen, dass eine mutter "antennen" für ihr kind
besitzt, die aus diesen 99% gewöhnlichem unsinn
signale herausfiltern, die kind-relevant sind, und auf diese "an sich
versteckten" signale dann reagiert
ist wie: ich habe hier ziemlich viele stubenfliegen, die sich auch auf
mich setzen, auf mir herumkrabbeln, und mich "stören" würden, wenn ich
das ganze nicht ausblenden würde, es gibt aber,
immer gegen den herbst hin, "stubenfliegen" die stechen, die sich unter
die normalen stubenfliegen gut getarnt durch fast gleiches aussehen
mischen, werde ich dann von einer nur scheinbaren harmlosen
"stubenfliege" also gegen herbst hin angegriffen = gestochen, hat das
thema stubenfliegen ab dann eine neue andere qualität = aufmerksamkeit,
für mich (und meine antennen).
Und so komme ich nicht umhin, wiederholt zu erwähnen,
dass Meditation,
autogenes Training oder das Gebet der Christen nichts anderes ist, als
in Resonanz zu treten mit der eigenen Wesenheit
dem stimme ich zu ! (ist praktisch "selbstbesinnung", eine besinnung,
eine innenschau auf sich selbst = immer wieder und an sich extrem wichtig)
, gleichwohl der anderer Lebewesen und letztlich auch
jener der
göttlichen. Diese Zusammenhänge sind mittlerweile in das Wissensgebiet
der Psychologie und zu Teilen in die Neurowissenschaft eingedrungen,
nicht jedoch in das der klassischen Naturwissenschaft, was schlichtweg
nicht in deren Kategorie fällt, d.h. unter diesem Aspekt nicht
diskutiert werden kann und sich damit ein diesbezüglicher Disput erübrigt.
das "göttliche" kommt bei mir und in mir "nicht vor", weil, was du als
"göttlich" bezeichnen würdest, ist bei mir mein (bescheidenes,
armseliges) selbst-referent sein = mein psychisches
teil-abgeschlossen sein, während ich körperlich erbarmungslos in
fließgleichwichten herumstrampele
Bezogen auf Dein „aufs wesentliche heruntergebrochen:
JAEIN“ möchte
ich Martin Buber anführen, der diesen lebenspraktischen Ratschlag in
seinen Erzählungen der Chassidim gab (sinngemäß:)
Du solltest zwei Taschen haben, in jeder ein Zettel. Auf dem einen
steht geschrieben : nur Staub der Erde bin ich (Hammelkörner sic!),
auf dem anderen: aber Gottes Odem atmet in mir.
Wenn du hochmütig bist, dich erhaben über Mensch und Tier fühlst, dann
hole den Zettel der „Staubgeburt“ aus der Tasche. Liegst du aber im
Staub niedergestreckt, ohne Lebensmut, ohne Perspektive, dann nehme
den anderen Zettel: Gottes Odem atmet in mir.
in mir ist leider nicht "gottes odem" (so
größenwahnsinnig/anthrop.zentrisch bin ich nicht), sondern "der atem der
evolution des lebendigen", den ich mit allem anderen lebendigen auch
noch teilen muss = selbst leben und ALLES andere auch leben lassen, denn
alle haben nur das bisschen leben, ehe es wieder "dunkel" wird - und die
"hammelkörner": ich finde,
wenn ich "in den keller gehe", nur diese als basis von allem
„Geist“ entsteht keinesfalls aus „neuronaler
physiologie und
elektromagnetismus der materie“, letztere sind lediglich jeweils
prozessuales Trägermedium für mentale Vorgänge, die ihrerseits
eindeutig immateriell und den oben benannten Harmonien (bzw. in
Resonanz mit diesen sein) entsprechen. Ohne Harmonien braucht es keine
Leier - ohne Geist braucht es kein Gehirn. Das Geheimnis des Lebens
ist die Synthese beider Substanzen.
also wäre die leier ein messgerät für platonisch-existierende melodien,
und das leben mit gehirn ein messgerät für primordialen geist !, nach
meiner ansicht ist beides "magische umkehrung" =
semantiken werden zu syntaxen uminterpretiert ... / das ist wie: es gibt
ein platonisches fahren als "idee gottes" immer schon vorhanden, und ein
auto oder rad ist nur sowas wie ein messgerät,
diese idee anzumessen und mitzuschwimmen (das muss ich morgen beim
radfahren mal versuchen nachzuempfinden ...)
wh.
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