Am 25.05.2025 um 16:00 schrieb Dr. Dr. Thomas Fröhlich
<dr.thomas.froehlich(a)t-online.de>de>:
> Zu dem von mir gewählten Vorgehen: zuerst ließ ich in üblichen Raum-Zeit-Koordinaten
die Differentialgleichung einer gleichförmigen Spiralbewegung entlang einer geraden Achse
erstellen. Weil die Darstellung eleganter wird, wenn sie mit Hilfe komplexer Zahlen
erfolgt, bat ich um diese. Dann ließ ich prüfen, was passiert, wenn man die Raum- und
Zeit-Parameter miteinander vertauscht: dreidimensionale Zeit, eindimensionale
„Räumlichkeit“. Die Form bleibt dann unverändert, nur mit der Vorstellbarkeit ist es
vorbei, aber so ist das Leben….
>
Moin Thomas,
die Aufgabe des 3d-Raums ist kühn, obwohl Gravitations- und Stringtheoretiker auch mit
höheren Dimensionen rechnen; aber aus plausiblen Annahmen heraus, Ableitungen dafür
vorlegen und angeben, wie der 3d-Raum wieder als Sonderfall herauskommt. Hast Du einmal
daran gedacht, wie aus der Linie bzw. dem 1d-Raum wieder ein 3d-Raum hervorgehen könnte?
> Der entscheidende Punkt ist nun der: wenn man
statt auf das übliche formale Schulbuch-Raum-Zeit-Modell auf dieses unübliche, aber
ebenfalls formale Zeitmodell zurückgreift, kann man Inhaltlichkeit und deren gedeutete
Bedeutung formal beschreiben. Die Begriffe „Zeitraum“ als „Welt / Welten“ erhalten
Bedeutung, indem sie Bedeutung beinhalten.
>
In der Quantengravitation wird auch mit Schnitten bzw. 2d-Schichtungen des
3d-Raums gearbeitet, um Raum und Zeit der Minkowski-Raumzeit getrennt behandeln zu können.
Ein „Zeitraum“ entsteht dann dadurch, dass gleichsam eine Fläche mit der Zeit den Raum
aufspannt. Entsprechendes gilt für das Aufspannen einer Fläche durch eine Linie. Wie aus
Bewegungen Räume entstehen, lernen Kinder ja schon in der Schule.
Geometrisch sind Achse, Spirale und Fläche natürlich bedeutungsneutral, es ist egal, ob es
sich um Raum- oder Zeitausdehnungen handelt. Über mehr als an eine Zeitdim. ist ja schon
vielfach nachgedacht worden. Auch ist die Zeitachse multipliziert mit der Grenzgeschw. als
Raumachse aufgefasst worden. In der Physik folgt der euklidische aus der Galilei-, der
Minkowski- aus der Lorentz- und der Riemannsche Raum aus der Einstein-Invarianz. Aus
welcher Invarianz könnte Dein der IM entwachsender spiralig aufgespannter 3d-Zeitraum
folgen? Hinsichtlich der Gehirnaktivitäten wird in der Neurowissenschaft ja schon an die
Reizleitungsgeschwindigkeit als Obergrenze in Analogie zur Lichtgeschw. gedacht. Gemäß
Signalentdeckungstheorie könnte die Spiralzeit als eingebettet in die Minkowski Raumzeit
gedacht werden (vgl. Mail vom 22.8.22).
Karl gegenüber hatte ich dazu angemerkt: „Wie hängen Nervensignale und Gedanken zusammen
bzw. Physiologie und Phänomenologie? Gedanken können wabern wie Nebel und Wellen oder
verdichtet in Bildern und Wörtern erscheinen. Die ihnen zugrundeliegenden Nervennetze
könnten ähnlich von Möglichkeitswellen begleitet werden wie die Teilchensysteme in der QM.
Aber darüber müssten bspw. Tegmark und Stapp schon gründlich nachgedacht und mathematische
Modelle mit Hirnscans abgeglichen haben.“ Vielleicht legen Hirnscans nahe, ob sich um die
lineare konisch weitere Zeiten spiralen. Gefühlt leben wir ja ständig überlappend in
mehreren Zeiten. Und humoristisch ergänzt könnten sich Rechts- und Linksdrehende natürlich
nicht verstehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Konische_Spirale
<https://de.wikipedia.org/wiki/Konische_Spirale>
Am 28.12.23 hatte ich an Joseph geschrieben: „Vor zwei Jahren hatte ich Christopher Clark
zitiert aus seinem Buch „Von Zeit und Macht“: Wie die Schwerkraft das Licht, so beugt die
Macht die Zeit. Dieses Buch zeigt, was geschieht, wenn zeitliches Bewusstsein durch die
Linse der Macht betrachtet wird.“ Passend dazu hat Denis Le Biha kürzlich die Dimensionen
des Gehirn-Konnektoms untersucht in: "From Black Holes Entropy to Consciousness: The
Dimensions of the Brain Connectome“.
https://www.mdpi.com/1099-4300/25/12/1645
<https://www.mdpi.com/1099-4300/25/12/1645>
Conclusion: "Consciousness thus appears as a ’private’ five-dimensional hologram
emerging from the ‘public’ four-dimensional spacetime (accessible to neuroimaging, for
example, and responsible for our behavior) of the connectome, with consciousness emerging
along the fifth dimension, just like gravity in the universe, from the activity present
throughout our cerebral cortex, which is constantly fluctuating, like waves ripping across
the surface of the ocean. This point of view remarkably echoes Suominen’s vision, which
emphasized over 70 years ago that the consciousness we experience as ‘a single personal
self’ is an inner phenomenon (mind-mind), which cannot be dissociated from behavior, an
outer phenomenon (mind-body).“
IT