Am 04.04.2024 um 04:00 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Damit wären wir schon beim Zeigen und in diesem Kontext, also dem
zeichenhaften sprachlichen Ausdruck, der selbstredend „weit über der
Tierebene“ als menschliche Kommunikation stattfindet. Doch wie hat
sich die menschliche Sprache im Verlauf der kulturgeschichtlichen
Evolution entwickelt? Das scheint nach wie vor eine nicht endgültig
geklärte Frage zu sein. Mit Sicherheit jedoch wird man von einer
stufenweisen, stammesgeschichtlichen Entwicklung, beginnend mit
rudimentären Laut-/Zeichensprachen (also einer nonverbalen
Kommunikation), hin bis zu heutigen Sprachformen ausgehen können. Es
soll derzeit fast 8000 unterschiedliche Sprachen/Dialekte geben, nun
gut - mir sollten deren Drei hinreichen.
hinweis:
du hast die anatomischen besonderheiten und voraussetzungen bei mensch
vergessen?, die ihm sprache-sprechen überhaupt erst ermöglichen - zb
menschenaffen könn(t)en auch bei nochsoviel intelligenz aufgrund ihrer
anatomie nicht sprechen - dazu auch ein berühmtes experiment:
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Ape_and_the_Child
(nicht der alle hat rudimentär sprechen "gelernt", sondern das
mensch-kind war dabei lautäußerungs-mäßig auf affen-niveau zu retardieren)
heute wird vermutet, dass bei mensch die anatomischen voraussetzungen
zum sprache-sprechen mir dem aufrechten gang zusammenhängen, genau wie
das "hand-tieren können" erst mit dem aufrechten gang richtig fahrt aufnahm
Mir erscheint die Vorstellung einer sog.
„Sprachrevolution“ nicht
plausibel, zumindest nicht im Sinne eines plötzlich revolutionären
Entwicklungsschritts. Wenn Ingo (it) schreibt, Wörter würden dem
Sprechen entstammen, kann man das sicher im Kontext eben aus einer
schrittweisen Entstehung von Wortformen annehmen, die sich aus einer
Reihe von „Urlauten“ in Form spezifischer Lautäußerungen
herausgebildet haben.
Waldemar wird es freuen, wenn ich nun davon schreibe, dass
„sprachliche“ Syntax sich nicht erst mit menschlicher Sprache, sondern
sich - wenngleich nicht in elaborierter Form - offenbar aus
der Tierkommunikation entwickelt hat. Potzblitz! Wie oft musste ich,
seither ich Affe war, wieder geboren werden, um dieses denken und
schreiben zu können?
eben das, dass sich mensch-sprache aus tier"sprache" langsam
herausentwickelt hat, scheint, so plausibel er erscheinen mag, nicht der
fall gewesen zu sein (die evolution hatte mehr tricks drauf, als
angenommen) - dass hingegen mensch-sprache + tier-lauteäußerungen
dasselbe ziel verfolgen = kommunikation, ist unbestreitbar, deshalb
sollte man vielleicht den schwerpunkt nicht auf "sprache" legen, sondern
auf kommunikation, die schon bei einzellern hochentwickelt ist
kommunikation <= [ menschliche sprache(n) + tierische lautäußerungen +
tiere kommunizieren heftigst auch über chemische signale, bis bei
wenig-zellern die chem kommunikation sogar überwiegt oder nur der fall
ist ], und auch mensch-zellen kommunizieren ja chemisch, selbst
nervenzellen wären aufgeschmissen, wenn nicht über den synaptischen
spalt hinweg die signale chem übertragen würden (neurotransmitter, etc)
und kommunikation, drei sorten unterscheidbar und unterschiedlich:
- (1) intrazelluläre komm
- (2) interzelluläre komm
- (3) komm eines zell"haufens" mit der umwelt
---
und zwischen (2) und (3) liegt eben als grenze die in beide richtungen
"permeable" überlebenswichtige selbst-referenz aller
lebewesen/funktional-einheitlicher zell"klumpen", an der sich die
geister scheiden (konstruktivismus, radikaler konstr. usw)
zellklumpen mit aktiver selbstreferenz | umwelt
(steine zb besitzen solche selbstreferenz zwar ebenfalls, zb "wehren"
sie sich gegen zerstörung, aber sie haben keine
funktionale-aktive-selbstreferenz)
kommunikation allgemein:
ein "referent" referenziert auf ein referenS, und das nennt man "eine
referenZ", man kann also mit dem berühmten "semiotischen dreieck" nur
sehr vereinfacht etwas anfangen, die verhältnisse sind in wahrheit
komplexer, und "referenS" und "referenZ" werden ständig in einen topf
geworfen und verwechselt
komm lebewesen, vereinfacht dargestellt:
der zellklumpen, der ein lebewesen ist, kommuniziert über die grenze
seiner jeweils spezifischen selbstreferenz mit der umwelt als
signale-gebendes (1) referenS_1, aus diesen signalen bildet er sich dann
folgend ein zellklumpen-internes (2) referenS-2, und er kommuniziert im
folgenden jeweils nur mit referenS_2 und bildet darauf dann seine
referenZen, in der (durchaus "vorgefassten"/vor-urteil in reinform)
meinung, referenS_2 sei mit referenS_1 gleichzusetzen/sei identisch (was
oft/meist auch UNGEFÄHR stimmt = überlebenswichtig, dass (1) =
wenigstens ungefähr ähnlich (2) ist )
das semiotische n-eck müsste also eigentlich folgendermaßen aussehen:
umwelt-referenS_1 => bildet über die grenze der selbstreferenz hinweg im
zellklumpen referenS_2 <= zellklumpen bildet auf referenS_2 dann seine
referenZ => danach: zellklumpen hält referenS_2 für referenS_1, und
bezieht seine referenZierung folglich auf referenS_1 statt
richtigerweise auf sein selbstgebiletes referenS_2
---
selbstreferenz-grenze nach beiden seiten hin (gefiltert)permeabel:
schon wenn ich etwas esse, gehen die signale aus der umwelt richtung des
zellklumpens, der "ich bin, und umgekehrt, wenn ich etwa schwitze, oder
rede, oder tätig bin
Nun geht es hier ja nicht um wissenschaftliche
Etymologie, sondern um
heutige Sprachfomen und den Gebrauch von Worten sowie deren Semantik.
Gebrauch von Sprache im Sinne von „Handlungspraxis“ wie Ingo es
benannte. Er bezog sich auf Lorenzen und ich habe mir eben sein
Büchlein (mit Co-Autor Kamlah) „Logische Propädeutik“ hervorgezogen
(war einst Pflichtlektüre in PHIL).
aus obigen gründen müsste auch dieses "dreieck":
pragmatik-syntax-semantik zu einem n-eck erweitert werden, um die
wirklichkeit der komm besser abzubilden, wobei ich das (ww-welt und
planck-ww-welt) herumdrehen würde: semantiken => syntaxen (als summe von
semantiken), denn, siehe oben, wir referenZieren in form der
referenSen_2 stets nur semantiken-summen, und kommen an referenSe_1
(welt-"hardware") garnicht heran, weil signale der referenSe_1 uns über
die selbstreferenzgrenze nur gefiltert (etwa sinnesorgane), und/oder nur
teilweise und/oder garnicht erreichen, und wir daher die zum
referenZieren notwendigen referenSe-2 garnicht bilden können
Nun muss ich sagen, dass Sprachwissenschaften wahrlich
nicht zu meinen
besonderen Interessengebieten gehören.
ja, LEIDER, denn über KOMMUNIKATION und als teilgebiet "sprache(n)"
kommt uns tatsächlich ALLES, das wir sind und je sein können
Zudem ich mich innerlich immer gegen eine
„Wortglauberei“ sträube.
Selbstredend muss man zwischen Sprachformen des Alltags und der
Wissenschaften unterscheiden und diese entsprechend zum Einsatz
bringen, wenn es darum geht, Sachverhalte klar und eindeutig in Worte
zu fassen, um diese zumindest hinlänglich zu beschreiben, resp.
aufzuzeigen.
alltägliche sprache/sprechformen und wissenschaftliche (zb mathe)
unterscheiden sich (kommunikativ betrachtet) nur sehr marginal
Das betrifft uns hier ja auch, weil wir immer wieder
feststellen
müssen, wie schwierig ein sprachlicher Austausch bisweilen sein kann,
solange (wenn überhaupt) keine hinreichend taugliche sprachliche
Verständigungsebene gegeben ist. Damit beziehe ich mich jedoch nicht
auf Syntax und Semantik, denn zumeist liegen ideelle Differenzen vor.
demnach könnten wir ja "philweb" auf den ausstausch von zeichen/symbolen
herunterbrechen, hihi, vorausgesetzt, wir würden dasselbe "alphabet"
benutzen, und das ist eben, kommunikativ gesehen, genau nicht der fall
(die "ideellen differenzen" sind, kommunikativ gesehen, einfach
zumindest partiell unterschiedliche alphabete, und das bemühen im
austausch ist einfach das bemühen-ad-infinitum um ein einziges
einheitliches alphabet, woraufhin philweb zwar erfolgreich wäre, aber
auch mausetot)
Wer noch an den Gott des Donners und der Blitze
glauben sollte, muss
nur ins Münchener „Deutsche Museum“ gehen, dort wird mit deutlich
zischenden „Zeichen“ in Art gewaltiger Dirac-Stöße demonstriert, wie
Blitz und Donner Wirkung zeigen. Angewandte Elektrotechnik und dennoch
nichts als Mathematik und Physik, als instrumentalisierte
Naturwissenschaft. Das ist mein Beruf und nun soll ich Ansprechpartner
für vergeistigte Liebe auf dem Weg in die Philosophie sein, Joseph?
Ja natürlich, Philosophie ist meine erste Liebe, die (angewandte)
Naturwissenschaft steht nicht hinten an, denn mit ersterer (als
Broterwerbsberuf) wäre ich samt Familie verhungert, mit letzterem
(NT/IT) ist gut leben.
es ist, jedenfalls mir, völlig einleuchtend, dass ein geistig begabter
mensch wie DU gerade in philosophie ein pendant zu beruflichem gesucht
und gefunden hat, zumal phil deine "erste liebe" gewesen ist, und dein
jetziges lebensalter ebenfalls mensch-typisch zur "phil-conclusio"
neigt, zumal phil + naturwissenschaften als 1:1 zusammenpassen - aber
anmerk: literatur + ing passen zumindest 1,5:1 ebenfalls sehr gut
zusammen, wenn man aus literatur-interpretieren wissensch. oder
wiss-nahe schlüsse zieht - ich habe zb aus der alchemistischen lit. sehr
viel gelernt, was dann im folgenden bei mir (als neues weltall, das sich
auftat) zu generellen mittelalter-studien und der scholastik führte (die
"magister" der scholastikzeit und später heute noch mein leibgericht/
arab+indische inklusive, denn paracelsus-spruch gilt tatsächlich: "der
geist geistet wo er will", und insbesondere aus dem arab+ind konnte ich
auch geistiges mediz kapital schlagen, wofür ich "den alten" bis heute
äußerst dankverpflichtet bin)
* heute sind "meine" alchemisten leider europ (fast) richtung
(beliebiger) esoteriken ausgestorben, die letzten "guten" deutschen vor
ca 50 jahren, aber es gibt sie in lateinamerika sogar als "neue blüte"
immer noch, und das sogar auch ins rein-literarische transponiert, etwa
g.garcía-marquéz und andere
wh.
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