Am 03.07.23 um 14:24 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
Was Musiknoten anbelangt, bin ich als Sänger und
Geigenspieler froh,
das Notenblatt beim Lesen auch quasi „hören“ zu können.
So ist es!
Selbstredend haben Kuchen und Brot das Mehl als
gemeinsamen
Bestandteil. Dabei liegt dennoch ein gravierender Unterschied vor, denn
das für Kuchen verwendete Mehl ist in aller Regel ein feine gemahlenes
weißes Mehl, während für Brot (sofern nicht Weißbrot) ein grobkörnigeres
Mehl (ggf. nach Weizen- oder Roggenmehl unterschieden) verwendet wird.
Im Kern (sic!) geht es jedoch um den Sachverhalt, dass zwei
unterschiedliche Sorten sich dennoch aus der gleichen Grundsubstanz
zusammensetzen können. Irgendwie läßt mich das an das hier diskutierte
Phänomen der Chiralität denken, eher aber noch an unsere eigene
Konstitution als Molekularverbund, als eben auch ein gleicher „Brei“,
aus dem sich fortwährend dennoch unzählige in sich unterschiedene
Menschen entwickeln.
Das mit der Fein- Grobkörnigkeit ist mir bekannt, ob diese Sache auch
Schopenhauer bekannt war, weiß ich nicht. Die "Körnigkeit" steht ja auf
jedem gekauften Paket,
Geht man auf Teilchenebene zurück, dann unterscheiden
wir uns nur
marginal, bezogen auf die Konstituenten unseres Körpers mit etwa 14
Bioelementen, wovon nur die Hälfte davon als essentielle Bestandteile
definiert werden. Worin liegt dann der nicht zu leugnende, bisweilen
gravierende, Unterschied zwischen Menschen? Einzig doch in seinem
Verhalten, oder nicht? Und was bestimmt eigentlich menschliches
Verhalten? Diese Fragen sind vom Menschen selbst in unzähligem
Schriftgut auf die unterschiedlichste Art und Weise erklärt, keine
derartige Frage ist unbeantwortet geblieben. Dennoch werden sie immer
wieder aufs Neue gestellt, jüngste Beispiele – sei es im Zusammenhang
mit dem Putin-Krieg oder den Krawallen in Paris. Da ist etwas – wieder
einmal – fatal aus den Fugen geraten. Aus welchen Fugen?
So ist es. Das was so alles von Personen ausgeht, und was so alles bei
ihnen ankommt, ist weltweit einerseits gleich ist, andererseits
verschieden, ohne auf die Unterschiedlichkeit der Wörter "gleich" und
"identisch" usw. ausbreitend oder schwadronierend hinzuweisen. Du
siehst, dass es mir auch genügt, Wörter ungenau zu sagen. Aber nicht
immer. Manchmal bedarf es des genauen Zugangs, manchmal genügt der
ungenaue.
Worin liegt dann der nicht zu leugnende, bisweilen
gravierende,
Unterschied zwischen Menschen? Einzig doch in seinem Verhalten, oder
nicht?
Hier ist ein Fall, bei dem mit einem Wort etwas gedacht werden soll, was
möglicherweise so nicht intern vorliegt. Es geht nicht um das Wort
"Verhalten". Das Wort ist "ungenau benutzt" sehr brauchbar. Es ist
aber
nichts anderes als eine Umlenkung, ein Wort für eine innere Sache, die
bei bestimmten äußeren Sachen vorliegen soll, bzw. das soll so gedacht
werden. Ein Wort ist eben nicht immer viel wert. So ist der Phlogiston
sicher das innere, welche das Feuer ermöglicht, aber wer glaubt noch
daran? Ein Wort sollte schon zur richtigen Sache führen, obwohl die
Leute noch nicht genau wussten, was das denn hätte sein sollen. Es wurde
alles gedreht und gewendet, gemessen, es kamen Widersprüche heraus, und
das Wort wurde über Bord geworfen. Obwohl das Wort "Phlogiston" nicht
mehr gebraucht wurde, brachten die "Nebentätigkeiten", die
Untersuchungen das Wissen mit dem Wort weiter. Es war also zu dem
Zeitpunkt in Ordnung, es zu benutzen. So ist es auch mit dem Wort
"Verhalten".
Und was bestimmt eigentlich menschliches Verhalten?
Diese Frage hat einen höheren Grad, wie "hoch 2" in der Mathematik.
Diese Frage mit dem Wort Phlogiston gestellt, kann die Analogie zeigen,
und wenn diese gedacht wird, wird erkannt, dass es Wörter gibt, die
nicht im höheren Grad gestellt werden brauchen/können, weil das nichts
bringen kann. Es kann zwar viel geschrieben werden, und doch erscheinen
im Geschriebenen viele Zirkel. Und das viele Geschriebene kann auch
ungefähr in Ordnung sein, aber es ist keine Antwort auf die Frage.
Menschen also, obgleich alle aus dem gleichen
„Biobrei“ beschaffen,
verhalten sich dennoch auf zerstörende Weise extrem
ungleich.
Ja.
Bei dieser Frage kann es eigentlich nicht mehr um
„Sachen“ gehen,
auch wenn diverse Sachverhalte zu solchem Verhalten führen.
In deinem Sprachgebrauch, ok, in meinem nein. Um was geht es denn sonst?
Du erweiterst den Wortgebrauch ständig. Von der Sache zum Sachverhalt,
zum Verhalten, zu ... Noch einmal:
Phlogiston: Ein Wort für eine Sache, die es so nicht gibt, und derzeit
konnte gesagt werden: "Es ist eine Sache, die es vielleicht gibt."
Verhalten: Ein Wort für eine Sache, die in einer Person zu denken ist,
die macht, dass sie anders ist, als andere, trotz vieler Gleichheiten.
Sachverhalte, im Satz vorhin: Ein Wort für die diversen Sachen, nämlich
die Sachen, die "zu solchem Verhalten" führen.
Hier siehst du, dass eine Sprache mit weniger Wörtern auch denkbar ist,
oder bin ich neben der Realität? Wenn du jetzt immer nur das Wort
"Sachen" verwenden würdest, oder ich, gäbe es ein großes Durcheinander,
es muss schon gesagt werden "Sache1", "Sache2". Es kann nur Konvention
sein, ein anderes Wort für andere Sachen zu gebrauchen.
Und es kann auch nicht mehr um gleichen Biobrei gehen,
sondern um ein
Geistiges, um eine jeweils unterschiedlich geistige Verfassung.
Ich setze also fort:
Geistiges: Eine Sache, die zu denken ist mit Hilfe eines anderen Wortes
"geistige Verfassung". ..... ich lache mich tot, denn du wolltest
bestimmt nicht sagen, meine Verfassung sei in Richtung "verquere
Psyche", das wolltest du nicht schreiben, das weiß ich. Und es ist keine
Wortreiterei von mir, sondern es zeigt, dass dann schon eine noch
höhergradige Erklärung gedacht werden soll. Die Mathematiker würden
sagen "hoch 3" oder höher. Eine andere Sache, nur eine Vermutung ist: Je
hochgradiger die Wörter sind, für die Situation, um so unsicherer werden
die Aussagen, und sie werden auch noch weniger verstanden. Gehe zum
Präsidenten, und sag ihm, er soll Sätze sagen, in denen das Wort
"geistige Verfassung" vorkommt.
„Welcher Geist ist denn in diesen Körper gefahren?“
fragte der
Volksmund und lag mit dieser Frage nach dem Geist im Menschen sicher
nicht falsch.
Das ist ungenau gesagt voll richtig, und gut gesagt! Es gibt den
Zuhörern das Richtige zu denken, und darum geht es dann.
Da ist sie wieder, die Information, über die wir hier
so oft
kontrovers diskutiert haben, insbes. mein Statement: „it's all about
information“. Damit meine ich nicht Information in ihrer
nachrichtentechnischen Struktur, sondern insbes. gemäß der ihr zugrunde
liegenden Bedeutung und somit ihrem immateriellen Inhalt.
Hier müsste ich wieder fortsetzen wie vorhin. Die Redundanz wird mit
anderen Wörtern erhöht. Erklär dem Präsidenten, er solle Sätze mit dem
Wort "Information" den Leuten sagen, so wie du es verwendest, Bohm,
Sheldrake usw. dazu.
Die Frage, was verbindet Menschen über derartige
„Kanäle“, die eben
keine technischen Nachrichtenkanäle (i.e. Twitter, Telegram)
sind, steht
für die meisten Menschen unbeantwortet im Raum. Doch was anderes kann zu
diesen Affinitäten führen, als diverse Resonanzgeschehen, die sich auf
Quantenebene abspielen, einerlei zunächst, ob man hier die Wellentheorie
nach Bohm/deBroglie oder andere Mechanismen (i.e. Sheldrakes
Morphofelder) in Betracht zieht.
Stimmt, aber passt das zur Sache? ... Haha, zu welcher kannst du
berechtigt fragen. Es sind eben viele Fragen da, die sich stellen, ich
bin nicht der Ober, der sie alle miteinander beantworten kann, sondern
ein Mann von der Straße.
Das sind also Fragen, die mich bewegen
mich auch!
und nicht so sehr die Bedeutungen von Worten,
mich auch nicht! Nur muss ich hier genau werden: Worte haben die
Bedeutung implizit schon, Wörter nicht, sie regen die Bedeutung an, wenn
sie gelesen werden, also "Bedeutung von Worten" ist so gesagt wie
"Elefanten, die schwer sind." Hier stimmen die Sprachwissenschaftler mit
mir überein, ich brauche also keine Privatsprache dazu. Aber du kannst
gerne weiter die Wörter wählen, wie du willst, ich habe nichts dagegen.
Genauer würde ich dann modifiziert zustimmen:
... und nicht die Bedeutungen der Wörter und auch nicht um die Worte,
nicht um die Begriffe, (denn es geht mir um die Sachen, und die Fragen dazu)
obgleich derartiges Fragen immer nur in Worten unserer
Sprache
formuliert sein kann,
richtig, aber nicht so ganz, jeder macht es ja ein wenig anders. Also
Wörter der Sprache oder neu erfundene Wörter, wie es auch in den
Wissenschaften üblich ist, insbesondere wenn die umgangssprachlichen
nicht alle für die Einzelperson erforderlich sind. (ungenau geschrieben)
es sei denn, man könnte „wortlos“ denken.
Richtig, dann wären wir so ungefähr beim Mystizismus und könnten nur
noch jeder dem anderen sagen, wie rätselhaft doch alles ist.
Anders gefragt: mündet Denken letztlich immer im entsprechenden
Wortevorrat gehirnlich spezifisch individueller Erfahrungspotentiale?
Das ist eine sehr gute Frage, die in viele Teilfragen geteilt werden
müsste. Ich bin ja ständig dabei. Zur Zeit habe ich die folgende
Denkrichtung des Ernst Schröder und dessen Nachfolger, die immer noch
tätig sind, in Bearbeitung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Schr%C3%B6der_(Mathematiker)
Wenn noch ein Mathematiker hier sein sollte, wäre ich dankbar, wenn er
mich diesbezüglich belehren würde. Wie ist die Stellung der FBA zu
anderen Denkrichtungen? Wie ist diese auch in Relation zu setzen mit den
sprachwissenschaftlichen Bemühungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Formale_Begriffsanalyse
Helfen die Hasse-Diagramme und die Verbandstherorie dem Denken wirklich?
Oder helfen sie nur den Computern bzw. sind sie nur für die KI-Programme
sehr brauchbar?
JH